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Riester-Rechner 2025 - Zulagen & Förderung berechnen

Berechnen Sie Ihre Riester-Rente optimal: Ermitteln Sie Grundzulage (€175), Kinderzulage (€300/€185), Mindestbeitrag nach 4%-Regel und maximale staatliche Förderung. Nutzen Sie alle Vorteile der Riester-Rente in Deutschland und optimieren Sie Ihre Altersvorsorge.

Riester-Rechner

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Staatliche Zulagen:

Grundzulage:175,00 €
Kinderzulagen:0,00 €
Zulagen gesamt:175,00 €

Ihr Beitrag:

Mindestbeitrag (4% Regel):60,00 €
Ihr Eigenbeitrag:0,00 €
⚠️ Mindestbeitrag nicht erreicht! Zahlen Sie mindestens 60,00 €.
Jährliche Ersparnis gesamt:175,00 €
Zusätzlicher Steuervorteil:52,50 €
Riester-Rente: Grundzulage €175 + Kinderzulage €300 (ab 2008) bzw. €185 (vor 2008). Mindestbeitrag: 4% des Bruttoeinkommens (minus Zulagen), mind. €60/Jahr. Max. Steuervorteil: €2.100.
⚠️ Rechtlicher Hinweis: Dieser Rechner dient nur der Orientierung und ersetzt keine professionelle Steuer-, Rechts- oder Finanzberatung. Alle Berechnungen sind unverbindliche Schätzungen. Für verbindliche Auskünfte wenden Sie sich an einen Steuerberater, Rechtsanwalt oder die zuständige Behörde.

Was ist die Riester-Rente?

Die Riester-Rente ist eine staatlich geförderte, private Altersvorsorge in Deutschland, die seit 2002 existiert. Benannt nach dem damaligen Bundesarbeitsminister Walter Riester, soll sie die sinkende gesetzliche Rente ausgleichen und Altersarmut vorbeugen. Der Staat unterstützt das Sparen fürs Alter mit direkten Zulagen und Steuervorteilen.

Das Besondere an Riester: Je mehr Kinder Sie haben und je niedriger Ihr Einkommen, desto attraktiver wird die Förderung. Während Singles mit hohem Einkommen meist nur moderate Vorteile haben, können Familien mit mehreren Kindern Förderquoten von über 50% erreichen. Das bedeutet: Mehr als die Hälfte Ihrer Altersvorsorge zahlt der Staat!

Grundprinzip der Riester-Förderung

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Direkte Zulagen

  • • Grundzulage: 175€ pro Jahr
  • • Kinderzulage: 300€ (ab 2008)
  • • Kinderzulage: 185€ (vor 2008)
  • • Berufseinsteigerbonus: 200€ einmalig
📊

Steuervorteile

  • • Sonderausgabenabzug bis 2.100€
  • • Günstigerprüfung automatisch
  • • Zusätzlich zu Zulagen möglich
  • • Besonders für Gutverdiener

Die Riester-Rente funktioniert nach dem Prinzip der nachgelagerten Besteuerung: Während der Ansparphase sparen Sie Steuern, im Rentenalter müssen Sie die Auszahlungen versteuern. Da Ihr Steuersatz im Alter meist niedriger ist als während des Berufslebens, ergibt sich ein zusätzlicher finanzieller Vorteil.

Staatliche Zulagen 2025 - Alle Förderungen im Überblick

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Grundzulage: 175€ pro Jahr

Jeder förderberechtigte Riester-Sparer erhält die Grundzulage von 175€ jährlich. Diese Zulage wird automatisch gutgeschrieben, wenn Sie den Mindestbeitrag von 4% Ihres Bruttoeinkommens (abzüglich der Zulagen) einzahlen oder mindestens 60€ pro Jahr sparen.

Wer ist förderberechtigt?

  • • Pflichtversicherte in der gesetzlichen Rentenversicherung
  • • Beamte, Richter und Soldaten
  • • Bezieher von Arbeitslosengeld I oder II
  • • Geringfügig Beschäftigte mit Rentenversicherungspflicht
  • • Kindererziehende während der ersten 3 Jahre
  • • Ehepartner von Förderberechtigten (mittelbare Förderung)
👶

Kinderzulage: 300€ bzw. 185€ pro Kind

Die Kinderzulage ist der Hauptvorteil für Familien. Sie beträgt 300€ pro Jahr für jedes Kind, das ab 2008 geboren wurde, und 185€ für Kinder, die vor 2008 geboren wurden. Die Zulage wird bis zum 25. Lebensjahr des Kindes gezahlt (bzw. während der Ausbildung).

Rechenbeispiel Familie mit 2 Kindern:

Grundzulage Elternteil:175€
Kind 1 (geb. 2015):300€
Kind 2 (geb. 2018):300€
Zulagen gesamt:775€

Wichtige Hinweise:

  • • Zulage erhält der Elternteil mit Kindergeldanspruch
  • • Bei getrennt lebenden Eltern: Wer Kindergeld erhält
  • • Automatische Weiterleitung an Riester-Vertrag
  • • Keine Beantragung nötig bei Dauerzulagenantrag
  • • Zulage auch während Elternzeit
🎓

Berufseinsteigerbonus: 200€ einmalig

Der Berufseinsteigerbonus ist eine Starthilfe für junge Sparer. Wenn Sie bei Vertragsabschluss das 25. Lebensjahr noch nicht vollendet haben, erhalten Sie einmalig zusätzliche 200€. Dieser Bonus kommt zusätzlich zur Grundzulage und den Kinderzulagen.

Voraussetzungen für den Bonus:

  • • Bei Vertragsabschluss unter 25 Jahre alt
  • • Mindestbeitrag von 60€ pro Jahr einzahlen
  • • Dauerzulagenantrag gestellt
  • • Wird automatisch im ersten Beitragsjahr gutgeschrieben
  • • Gilt auch bei mittelbarer Förderung (Ehepartner)

Tipp: Auch wenn Sie noch studieren - schließen Sie einen Riester-Vertrag vor Ihrem 25. Geburtstag ab, auch mit Minimaleinzahlung von 60€. Den Bonus bekommen Sie trotzdem!

📈

Maximale Förderung: So holen Sie alles raus

Die Kombination aus Zulagen und Steuervorteilen kann Ihre Riester-Förderung erheblich steigern. Der Staat zahlt über die Günstigerprüfung automatisch die für Sie vorteilhaftere Variante aus.

bis 775€
Zulagen für Familie
mit 2 Kindern (ab 2008)
bis 882€
Steuervorteil bei
Spitzensteuersatz 42%
über 50%
Förderquote möglich
bei Familien

Die 4%-Regel und Mindestbeitrag berechnen

Die 4%-Regel ist das Herzstück der Riester-Förderung. Sie besagt, dass Sie mindestens 4% Ihres rentenversicherungspflichtigen Bruttoeinkommens in die Riester-Rente einzahlen müssen, um die vollen staatlichen Zulagen zu erhalten. Von diesem Betrag werden die Zulagen bereits abgezogen - der Rest ist Ihr persönlicher Eigenbeitrag.

So berechnen Sie Ihren Mindestbeitrag:

Schritt-für-Schritt Berechnung:

  1. 1Bruttoeinkommen × 4% = Gesamtbeitrag (inkl. Zulagen)
  2. 2Gesamtbeitrag - Grundzulage (175€) = Zwischenbetrag
  3. 3Zwischenbetrag - Kinderzulagen = Ihr Eigenbeitrag
  4. 4Minimum: 60€ pro Jahr (5€ pro Monat)

Beispiel 1: Single, 40.000€ Brutto

40.000€ × 4% =1.600€
- Grundzulage:-175€
Eigenbeitrag/Jahr:1.425€
Pro Monat:ca. 119€

Beispiel 2: Familie, 40.000€, 2 Kinder (ab 2008)

40.000€ × 4% =1.600€
- Grundzulage:-175€
- Kinderzulagen (2×300€):-600€
Eigenbeitrag/Jahr:825€
Pro Monat:ca. 69€

Wichtig: Absolute Mindestgrenze

Auch wenn Ihre Berechnung einen niedrigeren Betrag ergibt, müssen Sie mindestens 60€ pro Jahr (5€ pro Monat) einzahlen, um die Zulagen zu erhalten. Dies gilt besonders für Geringverdiener und während der Elternzeit.

Häufige Fehler bei der Beitragsberechnung:

  • Falsches Einkommen: Es zählt das rentenversicherungspflichtige Bruttoeinkommen des Vorjahres, nicht das Nettoeinkommen oder erwartete Einkommen.
  • Zulagen vergessen: Die Zulagen werden VOR Berechnung des Eigenbeitrags abgezogen, nicht danach addiert.
  • Mindestbeitrag unterschritten: Zahlen Sie zu wenig ein, werden die Zulagen anteilig gekürzt. Bei nur 50% Beitrag gibt es auch nur 50% Zulagen.
  • Einkommensänderung nicht angepasst: Bei Gehaltserhöhung muss der Beitrag entsprechend steigen, sonst sinkt die Förderquote.

Riester-Varianten: Welche ist die richtige für Sie?

Es gibt vier Hauptvarianten der Riester-Rente, die sich in Rendite, Sicherheit, Kosten und Flexibilität unterscheiden. Die richtige Wahl hängt von Ihrer Risikobereitschaft, Ihrem Alter und Ihren Zielen ab.

🏦

Riester-Banksparplan

Der klassische Banksparplan ist die sicherste, aber auch renditeschwächste Variante. Ihr Geld liegt auf einem Sparkonto und wird verzinst. Garantiert sind mindestens Ihre Einzahlungen plus Zulagen.

Vorteile:

  • ✓ Höchste Sicherheit (Einlagensicherung)
  • ✓ Volle Transparenz und Verständlichkeit
  • ✓ Sehr niedrige Kosten (oft unter 0,5% p.a.)
  • ✓ Flexibel wechselbar

Nachteile:

  • ✗ Niedrige Rendite (oft unter Inflation)
  • ✗ Kaufkraftverlust langfristig
  • ✗ Weniger attraktiv bei langer Laufzeit
Geeignet für: Sicherheitsorientierte Sparer, kurz vor der Rente (unter 10 Jahre), oder als risikofreie Ergänzung
📈

Riester-Fondssparplan

Beim Fondssparplan wird Ihr Geld in Investmentfonds angelegt, meist mit Aktienanteil. Höhere Renditechancen bei mehr Schwankungen. Die Beitragsgarantie bleibt aber bestehen.

Vorteile:

  • ✓ Höhere Renditechancen (5-7% langfristig möglich)
  • ✓ Profitieren von Aktienmarkt-Entwicklung
  • ✓ Automatische Umschichtung vor Rentenbeginn
  • ✓ Beitragsgarantie trotz Aktienanlage

Nachteile:

  • ✗ Schwankungen während der Ansparphase
  • ✗ Höhere Kosten (1-2% p.a.)
  • ✗ Garantiekosten schmälern Rendite
  • ✗ Komplexer und weniger transparent
Geeignet für: Junge Sparer (über 15 Jahre bis Rente), renditeorientiert, Schwankungen akzeptieren können
🛡️

Riester-Rentenversicherung

Die klassische oder fondsgebundene Rentenversicherung garantiert eine lebenslange Rente. Es gibt klassische Varianten (mit Garantiezins) und fondsgebundene (mit Aktienanteil).

Vorteile:

  • ✓ Lebenslange garantierte Rente
  • ✓ Langlebigkeitsrisiko abgesichert
  • ✓ Kalkulierbare monatliche Auszahlung
  • ✓ Hinterbliebenenabsicherung möglich

Nachteile:

  • ✗ Oft höchste Kosten (bis 2,5% p.a.)
  • ✗ Intransparente Kostenstruktur
  • ✗ Niedrige Renditen bei klassischen Tarifen
  • ✗ Wenig Flexibilität
Geeignet für: Sicherheitsbedürfnis sehr hoch, garantierte Rente gewünscht, Angst vor Langlebigkeit
🏠

Wohn-Riester (Eigenheimrente)

Wohn-Riester nutzt die Riester-Förderung für die eigene Immobilie. Sie können das Kapital für Kauf, Bau oder Entschuldung einer selbstgenutzten Immobilie verwenden.

Vorteile:

  • ✓ Gleiche Zulagen wie klassisches Riester
  • ✓ Mietfreies Wohnen im Alter = “Wohnrente”
  • ✓ Schnellere Entschuldung
  • ✓ Eigenkapitalaufbau gefördert
  • ✓ Tilgungsleistungen voll förderfähig

Nachteile:

  • ✗ Nur für selbstgenutzte Immobilie
  • ✗ Nachgelagerte Besteuerung auf “Wohnförderkonto”
  • ✗ Einschränkungen bei Verkauf/Vermietung
  • ✗ Komplexe Regelungen
Geeignet für: Immobilienkäufer, Bauherren, oder Immobilienbesitzer mit Restschuld, die schneller entschulden wollen

💡 Expertenempfehlung: Die optimale Kombination

Statt sich für eine Variante zu entscheiden, kombinieren Sie mehrere Ansätze für maximale Vorteile:

Bis 35 Jahre:
Riester-Fondssparplan (hohe Rendite) + ETF-Sparplan (Flexibilität)
35-50 Jahre:
Wohn-Riester (bei Immobilie) oder Mix Fonds + klassisch
Ab 50 Jahre:
Schrittweise Umschichtung in sichere Varianten

Für wen lohnt sich Riester? Persönliche Szenarien

Die Riester-Rente ist nicht für jeden gleich attraktiv. Die Förderquote - also der Anteil der staatlichen Unterstützung an Ihrer Gesamtvorsorge - variiert stark je nach Lebenssituation. Hier zeigen wir, für wen sich Riester besonders lohnt und wann Alternativen besser sind.

👨‍👩‍👧‍👦

Top-Profiteur: Familien mit Kindern

Beispiel: Paar, 35.000€ Brutto, 3 Kinder (geb. 2010, 2013, 2016)

Mindestbeitrag (4%-Regel):1.400€
Grundzulage:175€
Kinderzulagen (3×300€):900€
Eigenbeitrag:325€
Förderquote:76.8%!

Fazit: Bei nur 325€ Eigenbeitrag erhalten Sie 1.075€ vom Staat - fast das Dreifache! Riester ist hier ein Muss.

👩‍💼

Gut geeignet: Alleinerziehende

Beispiel: Alleinerziehend, 28.000€ Brutto, 2 Kinder (geb. 2012, 2015)

Mindestbeitrag (4%-Regel):1.120€
Grundzulage:175€
Kinderzulagen (2×300€):600€
Eigenbeitrag:345€
Förderquote:69.2%

Fazit: Auch mit mittlerem Einkommen profitieren Alleinerziehende massiv von den Kinderzulagen.

🎓

Attraktiv: Berufseinsteiger (unter 25)

Beispiel: 24 Jahre, Berufseinstieg, 32.000€ Brutto, keine Kinder

Mindestbeitrag (4%-Regel):1.280€
Grundzulage:175€
Berufseinsteigerbonus (einmalig):200€
Eigenbeitrag Jahr 1:905€
Förderquote Jahr 1:29.3%

Fazit: Der Berufseinsteiger-Bonus und früher Start beim Zinseszins machen Riester für junge Sparer interessant.

💰

Bedingt sinnvoll: Gutverdiener ohne Kinder

Beispiel: Single, 70.000€ Brutto, keine Kinder, Steuersatz 42%

Mindestbeitrag (4%-Regel):2.800€
Grundzulage:175€
Max. Beitrag (Steuervorteil):2.100€
Steuervorteil (42% von 2.100€):882€
Netto-Eigenbeitrag:1.218€
Förderquote:42%

Fazit: Steuervorteil macht Riester interessant, aber ETF-Sparpläne sind oft kostengünstiger. Kombination optimal.

⚠️ Weniger geeignet für:

Selbstständige & Freiberufler

Meist nicht förderberechtigt (außer freiwillig in Rentenversicherung). Besser: Rürup-Rente oder ETF-Depot mit hohem Freibetrag nutzen.

Sehr hohe Einkommen (über 100.000€)

Begrenzung auf 2.100€ Steuervorteil relativiert Nutzen. ETFs oft rendite-stärker bei niedrigeren Kosten.

Kurz vor der Rente (unter 5 Jahre)

Zu kurze Ansparphase für Zinseszins-Effekt. Garantiekosten fressen Rendite. Tagesgeld oft sinnvoller.

Auswanderungspläne

Bei Wohnsitz außerhalb EU/EWR droht Rückforderung aller Zulagen. Flexible Vorsorge bevorzugen.

Riester in der Kritik: Kosten, Flexibilität und Alternativen

Die Riester-Rente steht seit Jahren in der Kritik. Zu Recht, denn viele Verträge haben tatsächlich Schwächen. Doch bedeutet das, dass Riester generell schlecht ist? Nein - aber Sie müssen die Fallen kennen und vermeiden.

❌ Hauptkritikpunkte

1. Hohe Kosten

Durchschnittliche Riester-Versicherung: 1,5-2,5% Kosten p.a. Das frisst erhebliche Rendite. Bei 40 Jahren und 2% Kosten gehen über 40% der Rendite verloren!

2. Intransparenz

Kostenstrukturen oft versteckt, komplizierte Bedingungen, undurchsichtige Garantiemechanismen. Vergleich zwischen Produkten extrem schwierig.

3. Niedrige Renditen

Garantiekosten und konservative Anlage führen zu Renditen von oft unter 3% p.a. Nach Inflation und Steuern bleibt wenig übrig.

4. Wenig Flexibilität

Kündigung nur mit Zulagenrückzahlung, Kapital gebunden bis Rentenalter, Anpassungen schwierig und teuer.

✅ So vermeiden Sie die Fallen

1. Kosten drücken

Wählen Sie günstige Anbieter: Riester-Banksparpläne (unter 0,5% p.a.) oder ETF-basierte Fondssparpläne (0,5-1% p.a.). Meiden Sie teure Versicherungen!

2. Transparenz fordern

Verlangen Sie Effektivkostenausweis, lassen Sie sich alle Kosten einzeln aufschlüsseln, vergleichen Sie mehrere Angebote.

3. Richtig kombinieren

Riester nur bis zur Höchstförderung (oft 600-800€/Jahr), Rest in flexible ETF-Sparpläne. So Vorteile nutzen ohne Nachteile.

4. Wechseln, wenn nötig

Alter Vertrag teuer? Wechseln Sie! Übertragung zu neuem Anbieter ohne Zulagenverlust möglich. Prüfen Sie alle 3-5 Jahre.

Alternative: Die optimale Altersvorsorge-Strategie

Statt alles auf Riester zu setzen, empfehlen Experten eine Drei-Säulen-Strategie:

Säule 1: Staatliche Förderung

Riester nur bis Höchstförderung (ca. 600-1.000€/Jahr)

→ Zulagen mitnehmen
→ Günstige Variante wählen
→ Jährlich optimieren

Säule 2: Flexible ETF-Sparpläne

Hauptanteil der Altersvorsorge (300-500€/Monat)

→ Niedrige Kosten (0,2%)
→ Höhere Rendite (6-8%)
→ Volle Flexibilität

Säule 3: Notreserve & Immobilie

Liquidität und Sachinvestment

→ 3-6 Monate Tagesgeld
→ Eigenheim wenn passend
→ Schuldenfreiheit anstreben

💡 Expertenempfehlung: Riester ja oder nein?

JA zu Riester, wenn:

  • ✓ Sie Kinder haben (hohe Zulagen)
  • ✓ Ihr Einkommen unter 50.000€ liegt (gute Förderquote)
  • ✓ Sie einen günstigen Vertrag finden (unter 1% Kosten)
  • ✓ Sie es als Ergänzung sehen, nicht als Hauptvorsorge

NEIN zu Riester, wenn:

  • ✗ Kosten über 1,5% p.a. liegen
  • ✗ Sie hohe Flexibilität brauchen (Auswanderung geplant)
  • ✗ Sie selbstständig und nicht rentenversichert sind
  • ✗ Vertrag intransparent und Anbieter nicht vertrauenswürdig

Bottom Line: Riester ist ein Werkzeug - nicht gut oder schlecht per se. Richtig eingesetzt (niedrige Kosten, hohe Zulagen, als Ergänzung) kann es sehr wertvoll sein. Falsch genutzt (teure Versicherung, als einzige Vorsorge) wird es zur Renditefalle.

Auszahlung und Versteuerung der Riester-Rente

Die Auszahlungsphase bei Riester ist komplex und steuerlich relevant. Im Gegensatz zur Ansparphase, in der Sie Steuervorteile genießen, müssen Sie die Riester-Rente im Alter voll versteuern. Das nennt sich “nachgelagerte Besteuerung”. Aber keine Panik - meist zahlen Sie im Rentenalter weniger Steuern als während des Berufslebens.

Auszahlungsoptionen ab Rentenbeginn

1. Lebenslange Rente (Standard)

Ab frühestens 62 Jahren (Verträge ab 2012) bzw. 60 Jahren (ältere Verträge) erhalten Sie eine monatliche Rente bis zum Lebensende.

Vorteile: Planungssicherheit, Langlebigkeitsschutz
Nachteil: Keine Flexibilität, Erbe nur bei Zusatzvereinbarung

2. Teilkapitalauszahlung (bis 30%)

Sie können sich zu Rentenbeginn bis zu 30% des Kapitals auf einmal auszahlen lassen. Der Rest wird als monatliche Rente ausgezahlt.

Vorteil: Einmalzahlung für größere Anschaffungen
Nachteil: Sofortige Versteuerung der Summe, niedrigere monatliche Rente

Rechenbeispiel Auszahlung:

Angespartes Kapital: 150.000€
Option 1 - Nur Rente:
→ Monatliche Rente: ca. 580€ lebenslang
→ Versteuerung: Mit persönlichem Steuersatz (ca. 20-30%)
Option 2 - Mit Teilauszahlung:
→ Einmalzahlung: 45.000€ (30%)
→ Monatliche Rente: ca. 406€ lebenslang
→ Sofortsteuer auf 45.000€: ca. 9.000-13.500€

Nachgelagerte Besteuerung verstehen

Was wird versteuert?

Ihre komplette Riester-Rente muss mit dem persönlichen Steuersatz versteuert werden. Das gilt sowohl für Ihre Einzahlungen, die erhaltenen Zulagen als auch die Erträge. 100% nachgelagerte Besteuerung - keine Freibeträge oder Vergünstigungen.

Vorteil der nachgelagerten Besteuerung:

  • ✓ Steuersatz im Alter oft 10-15% niedriger als im Berufsleben
  • ✓ Bei 40% Steuersatz im Beruf, nur 25% im Alter = 15% gespart
  • ✓ Über Jahrzehnte Steuerstundung = Zinseszins-Vorteil
  • ✓ Günstigerprüfung optimiert automatisch

Risiken beachten:

  • ✗ Steuersatz im Alter könnte steigen (Rentenreform)
  • ✗ Keine Günstigerprüfung bei Auszahlung (war nur beim Sparen)
  • ✗ Kranken- und Pflegeversicherung zusätzlich fällig
  • ✗ Freibeträge der gesetzlichen Rente gelten nicht

Besonderheit: Wohn-Riester

Bei Wohn-Riester wird ein fiktives “Wohnförderkonto” geführt. Darauf werden alle Zulagen und Steuervorteile plus 2% Zinsen p.a. aufaddiert. Dieses Konto müssen Sie ab 67 Jahren versteuern - entweder auf einen Schlag (mit 30% Rabatt) oder verteilt über die Rentenbezugszeit. Da Sie keine echten Auszahlungen erhalten (Sie wohnen ja in Ihrer Immobilie), ist dies eine rein fiktive Steuer auf den “Wohnvorteil”.

Steueroptimierung bei Riester-Auszahlung - Praxistipps

Tipp 1: Auszahlungszeitpunkt wählen

Beginnen Sie die Rente nicht im Jahr des Renteneintritts, sondern ein Jahr später. So vermeiden Sie, dass Arbeitseinkommen und Riester-Rente zusammen einen hohen Steuersatz auslösen.

Tipp 2: Teilauszahlung strategisch nutzen

Die 30%-Teilauszahlung lohnt sich nur, wenn Ihr Steuersatz sehr niedrig ist (unter 20%) oder Sie das Geld wirklich brauchen. Sonst: Sofortsteuer vermeiden, Rente nehmen.

Tipp 3: Krankenversicherung bedenken

Als Rentner zahlen Sie auf die Riester-Rente volle Kranken- und Pflegeversicherungsbeiträge (ca. 10-11%). Das reduziert die Netto-Rente zusätzlich zur Steuer. Einkalkulieren!

Tipp 4: Freibeträge ausschöpfen

Nutzen Sie Grundfreibetrag (2025: ca. 11.600€) und andere Freibeträge. Bei niedriger gesetzlicher Rente kann Riester-Rente steuerfrei bleiben, wenn Gesamteinkommen unter Freibetrag.

Häufig gestellte Fragen zur Riester-Rente

Wie hoch ist die Riester-Grundzulage 2025?

Die Riester-Grundzulage beträgt 175€ pro Jahr und Person. Sie erhalten diese Zulage automatisch, wenn Sie den Mindestbeitrag von 4% Ihres Bruttoeinkommens (abzüglich der Zulagen) einzahlen. Der absolute Mindestbeitrag liegt bei 60€ pro Jahr.

Wie hoch ist die Kinderzulage bei Riester?

Die Kinderzulage beträgt 300€ pro Jahr für jedes Kind, das ab 2008 geboren wurde. Für Kinder, die vor 2008 geboren wurden, gibt es 185€ pro Jahr. Die Zulage wird bis zum 25. Lebensjahr des Kindes (bzw. während der Ausbildung) gezahlt.

Was bedeutet die 4%-Regel bei Riester?

Die 4%-Regel besagt, dass Sie mindestens 4% Ihres rentenversicherungspflichtigen Bruttoeinkommens in die Riester-Rente einzahlen müssen, um die vollen staatlichen Zulagen zu erhalten. Von diesem Betrag werden die Zulagen abgezogen. Der absolute Mindestbeitrag beträgt 60€ jährlich.

Wie berechnet man den Riester-Mindestbeitrag?

Der Mindestbeitrag berechnet sich wie folgt: (Bruttoeinkommen × 4%) - Grundzulage - Kinderzulagen = Eigenbeitrag. Beispiel bei 40.000€ Brutto, keine Kinder: (40.000€ × 0,04) - 175€ = 1.425€ Eigenbeitrag pro Jahr. Der absolute Mindestbeitrag liegt bei 60€ jährlich.

Für wen lohnt sich die Riester-Rente besonders?

Riester lohnt sich besonders für: Familien mit mehreren Kindern (hohe Kinderzulagen), Geringverdiener (niedriger Mindestbeitrag, volle Zulagen), Alleinerziehende, Berufseinsteiger unter 25 (200€ Bonus), und Gutverdiener mit hohem Steuersatz (zusätzlicher Steuervorteil bis 2.100€).

Was ist der Berufseinsteiger-Bonus bei Riester?

Der Berufseinsteiger-Bonus beträgt einmalig 200€ und wird gezahlt, wenn Sie bei Vertragsabschluss das 25. Lebensjahr noch nicht vollendet haben. Dieser Bonus kommt zusätzlich zur Grundzulage und den Kinderzulagen und wird automatisch im ersten Jahr gutgeschrieben.

Welche Riester-Varianten gibt es?

Es gibt vier Hauptvarianten: 1) Riester-Banksparplan (sicher, niedrige Rendite), 2) Riester-Fondssparplan (höhere Rendite, mehr Risiko), 3) Riester-Rentenversicherung (klassisch oder fondsgebunden), 4) Wohn-Riester (Eigenheimfinanzierung). Die Wahl hängt von Ihrer Risikobereitschaft und Ihren Zielen ab.

Wie wird die Riester-Rente versteuert?

Die Riester-Rente wird nachgelagert besteuert. Das bedeutet: Während der Ansparphase sind Beiträge bis 2.100€ steuerlich absetzbar. Im Alter müssen Sie die Auszahlungen mit Ihrem persönlichen Steuersatz voll versteuern. Da dieser im Rentenalter meist niedriger ist, ergibt sich ein Steuervorteil.

Kann man die Riester-Rente kündigen?

Ja, eine Kündigung ist möglich, aber nicht empfehlenswert. Bei Kündigung müssen Sie alle erhaltenen Zulagen und Steuervorteile zurückzahlen. Besser: Den Vertrag beitragsfrei stellen oder wechseln. Bei Arbeitslosigkeit oder finanziellen Engpässen können Sie Beiträge reduzieren oder aussetzen.

Was ist der maximale Steuervorteil bei Riester?

Der maximale steuerliche Sonderausgabenabzug beträgt 2.100€ pro Jahr (inklusive Zulagen). Bei einem Spitzensteuersatz von 42% ergibt das bis zu 882€ Steuervorteil. Davon werden die erhaltenen Zulagen abgezogen. Der zusätzliche Steuervorteil über die Zulagen hinaus wird über die Günstigerprüfung vom Finanzamt automatisch ermittelt.

Wie funktioniert Wohn-Riester?

Wohn-Riester (Eigenheimrente) nutzt die Riester-Förderung für die eigene Immobilie. Sie können das angesparte Kapital für den Kauf, Bau oder die Entschuldung einer selbstgenutzten Immobilie verwenden. Auch Tilgungsleistungen während der Ansparphase sind förderfähig. Die gleichen Zulagen wie bei klassischem Riester gelten.

Lohnt sich Riester trotz Kritik noch?

Ja, Riester lohnt sich besonders bei hoher staatlicher Förderung: Für Familien mit Kindern (hohe Kinderzulagen), bei niedrigem Einkommen (niedriger Mindestbeitrag), und für Gutverdiener (hoher Steuervorteil). Wichtig: Niedrige Kosten wählen (unter 1% p.a.), flexible Varianten bevorzugen (Fondssparpläne), und mit ETF-Sparplan kombinieren für optimale Altersvorsorge.

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