Schwangerschaftsrechner - Geburtstermin & SSW Berechnen Nach Naegele-Regel
Berechnen Sie kostenlos Ihren Geburtstermin (ET), die aktuelle Schwangerschaftswoche (SSW) und Trimester. Unser Schwangerschaftsrechner nutzt die Naegele-Regel mit 3 Berechnungsmethoden: Nach letzter Periode, Befruchtungsdatum oder errechneten Termin. Inklusive Entwicklungsmeilensteine & wichtige Schwangerschaftsdaten!
Schnellübersicht Schwangerschaft
- Naegele-Regel: LMP + 280 Tage = ET
- 1. Trimester: SSW 1-12 (Organbildung)
- 2. Trimester: SSW 13-26 (Goldene Phase)
- 3. Trimester: SSW 27-40 (Geburtsvorbereitung)
- Termingeburt: 37-42 Wochen (voll entwickelt)
Was ist die Naegele-Regel? Geburtstermin Berechnung erklärt
Die Naegele-Regel ist die weltweit gebräuchlichste Methode zur Berechnung des voraussichtlichen Geburtstermins (ET = Errechneter Termin). Sie wurde 1812 vom deutschen Geburtshelfer Franz Naegele entwickelt und basiert auf einer durchschnittlichen Schwangerschaftsdauer von 280 Tagen (40 Wochen) ab dem ersten Tag der letzten Menstruation (LMP = Last Menstrual Period).
Die Berechnung erfolgt nach der Formel: ET = LMP + 7 Tage - 3 Monate + 1 Jahr. Alternativ einfacher: LMP + 280 Tage. Diese Methode geht von einem regelmäßigen 28-Tage-Zyklus mit Eisprung am 14. Zyklustag aus. Bei abweichenden Zykluslängen muss eine Korrektur vorgenommen werden.
Naegele-Regel Beispielrechnung:
Letzte Periode (LMP): 1. Januar 2025
Rechnung: 01.01.2025 + 7 Tage = 08.01.2025
08.01.2025 - 3 Monate = 08.10.2024
08.10.2024 + 1 Jahr = 08.10.2025
Errechneter Geburtstermin (ET): 8. Oktober 2025
Alternative Berechnung: 01.01.2025 + 280 Tage = 08.10.2025 (identisches Ergebnis)
Anpassung bei abweichender Zykluslänge
Die Naegele-Regel basiert auf einem 28-Tage-Zyklus. Viele Frauen haben jedoch längere oder kürzere Zyklen. In diesem Fall muss der errechnete Termin korrigiert werden: ET-Korrektur = (Zykluslänge - 28 Tage).
| Zykluslänge | Korrektur | Beispiel ET |
|---|---|---|
| 21 Tage | -7 Tage | 01.10. statt 08.10. |
| 24 Tage | -4 Tage | 04.10. statt 08.10. |
| 28 Tage (Standard) | ±0 Tage | 08.10. (unverändert) |
| 30 Tage | +2 Tage | 10.10. statt 08.10. |
| 32 Tage | +4 Tage | 12.10. statt 08.10. |
| 35 Tage | +7 Tage | 15.10. statt 08.10. |
Wichtig zu wissen:
Der errechnete Geburtstermin (ET) ist nur eine Schätzung! Studien zeigen: Nur etwa 4% der Babys kommen exakt am errechneten Termin zur Welt. 60% werden innerhalb von 10 Tagen vor oder nach dem ET geboren, 90% zwischen Schwangerschaftswoche (SSW) 37 und 42.
Die genaueste Methode zur ET-Bestimmung ist der Ultraschall im ersten Trimester (SSW 8-12) durch Messung der Scheitel-Steiß-Länge (SSL). Diese Methode ist auf ±5-7 Tage genau und wird oft zur Korrektur der Naegele-Berechnung herangezogen.
Drei Berechnungsmethoden für den Geburtstermin
Es gibt drei Hauptmethoden zur Berechnung des Geburtstermins, je nachdem welche Informationen Ihnen vorliegen. Unser Schwangerschaftsrechner unterstützt alle drei Methoden für maximale Flexibilität.
Methode 1: Nach letzter Periode (LMP) - Am häufigsten
Dies ist die Standard-Methode nach Naegele. Sie benötigen nur den ersten Tag Ihrer letzten Menstruation. Diese Methode ist am weitesten verbreitet, da die meisten Frauen dieses Datum kennen oder notiert haben.
Berechnung nach LMP:
- Formel: ET = LMP + 280 Tage (40 Wochen)
- Vorteile: Datum meist bekannt, einfache Berechnung, weltweit standardisiert
- Nachteile: Ungenau bei unregelmäßigem Zyklus, geht von 28-Tage-Zyklus aus
- Genauigkeit: ±7-14 Tage bei regelmäßigem Zyklus, ±2-3 Wochen bei unregelmäßigem Zyklus
- Anpassung nötig: Bei Zykluslänge ≠28 Tage Korrektur einrechnen
Beispiel:
LMP: 15. März 2025
Zykluslänge: 30 Tage (+2 Tage Korrektur)
Berechnung: 15.03.2025 + 280 Tage = 20.12.2025
ET korrigiert: 22. Dezember 2025
Methode 2: Nach Befruchtungsdatum (Konzeption) - Am genauesten
Wenn Sie das genaue Befruchtungsdatum kennen (z.B. bei künstlicher Befruchtung, IVF, oder nur einmaligem Geschlechtsverkehr im Zyklus), können Sie präziser rechnen. Die Schwangerschaft dauert ab Befruchtung 266 Tage (38 Wochen).
Berechnung nach Befruchtung:
- Formel: ET = Befruchtungsdatum + 266 Tage (38 Wochen)
- Vorteile: Sehr genau bei bekanntem Datum, keine Zykluskorrektur nötig
- Nachteile: Befruchtungsdatum meist unbekannt (außer IVF)
- Genauigkeit: ±5-7 Tage (genauer als LMP-Methode)
- Besonders geeignet für: IVF, ICSI, Insemination, geplante Schwangerschaft mit Ovulationstest
Beispiel IVF:
Embryonen-Transfer: 10. April 2025
Berechnung: 10.04.2025 + 266 Tage = 01.01.2026
ET: 1. Januar 2026 (sehr präzise!)
Bei IVF wird oft das Alter der Embryonen (Tag 3 oder Tag 5) berücksichtigt und entsprechend angepasst.
Methode 3: Nach errechneten Geburtstermin (ET rückwärts) - Für spätere Berechnung
Wenn Sie bereits einen errechneten Termin vom Arzt bekommen haben (meist durch Ultraschall korrigiert), können Sie rückwärts rechnen, um LMP und aktuelle SSW zu bestimmen. Diese Methode ist nützlich, wenn Sie den ET kennen, aber Ihre aktuelle Schwangerschaftswoche berechnen möchten.
Rückwärts-Berechnung vom ET:
- Formel: LMP = ET - 280 Tage
- Vorteile: Nutzt bereits Ultraschall-korrigierten ET (am genauesten!)
- Nachteile: Setzt voraus, dass ET bereits bekannt ist
- Genauigkeit: ±3-5 Tage (wenn ET durch Ultraschall SSW 8-12 bestimmt wurde)
- Verwendung: Aktuelle SSW berechnen, wenn nur ET bekannt ist
Die drei Trimester der Schwangerschaft - Entwicklung im Überblick
Die 40-wöchige Schwangerschaft wird in drei Trimester (Schwangerschaftsdrittel) unterteilt. Jedes Trimester hat charakteristische Entwicklungsphasen, typische Beschwerden und wichtige medizinische Meilensteine.
1. Trimester: SSW 1-12 (Woche 1 bis Ende Woche 12)
Das erste Trimester ist die kritischste Phase der Schwangerschaft. In diesen 12 Wochen werden alle lebenswichtigen Organe angelegt. Das Risiko für Fehlgeburten ist in dieser Phase am höchsten (10-20%), sinkt aber nach SSW 12 drastisch.
1. Trimester im Detail:
SSW 1-4: Befruchtung & Einnistung
- • SSW 1-2: Menstruation, Eisprung - noch nicht schwanger!
- • SSW 3: Befruchtung der Eizelle (Konzeption), Zellteilung beginnt
- • SSW 4: Einnistung in Gebärmutter (Tag 6-10), hCG-Produktion startet
- • Schwangerschaftstest ab SSW 4+0 positiv
SSW 5-8: Organbildung (Organogenese)
- • SSW 5: Fruchthöhle im Ultraschall sichtbar, Embryo ~2mm
- • SSW 6: Herzschlag beginnt! (100-120 bpm), Embryo ~4mm
- • SSW 7: Gehirn, Rückenmark, Arme, Beine entstehen, ~1cm
- • SSW 8: Alle Organanlagen vorhanden, Embryo ~1,5cm, 1 Gramm
- • Morgenübelkeit setzt ein (50-80% der Frauen)
SSW 9-12: Fetale Phase beginnt
- • SSW 9: Embryo wird zum Fötus, alle Organe angelegt
- • SSW 10: Geschlechtsorgane differenzieren sich (noch nicht sichtbar)
- • SSW 11: Baby bewegt sich aktiv (Mutter spürt es noch nicht)
- • SSW 12: Alle lebenswichtigen Organe fertig! ~6cm, 15g
- • Nackentransparenzmessung (NT-Screening SSW 11-14)
- • Fehlgeburtsrisiko sinkt drastisch nach SSW 12
Typische Beschwerden 1. Trimester:
Morgenübelkeit (oft ganztägig), extreme Müdigkeit, häufiger Harndrang, spannende Brüste, Stimmungsschwankungen, Heißhunger oder Abneigungen. Wichtig: Folsäure 400-800 µg täglich zur Vorbeugung von Neuralrohrdefekten!
2. Trimester: SSW 13-26 (Woche 13-26) - Die "Goldene Phase"
Das zweite Trimester gilt als angenehmste Phase der Schwangerschaft. Die Übelkeit lässt meist nach SSW 14 nach, die Energie kehrt zurück, und der Bauch ist noch nicht zu groß. Viele Frauen fühlen sich jetzt besonders gut und aktiv.
2. Trimester im Detail:
SSW 13-16: Wachstumsphase beginnt
- • SSW 13: Fötus ~8cm, 25g - Kopf wird proportionaler
- • SSW 14: Geschlecht im Ultraschall erkennbar (~70% Genauigkeit)
- • SSW 15: Baby bewegt Arme und Beine aktiv
- • SSW 16: ~12cm, 100g - Baby hört erste Geräusche
- • Übelkeit lässt meist nach, Energie kehrt zurück
SSW 17-20: Erste Kindsbewegungen spürbar
- • SSW 18: Erste Kindsbewegungen (Mehrgebärende spüren sie früher)
- • SSW 19: Geschlecht zu ~95% sicher erkennbar
- • SSW 20: Große Ultraschall-Untersuchung (Feindiagnostik)
- • ~25cm, 300g - Baby halbwegs zur Geburtsgröße
- • Babybauch wird sichtbar, Schwangerschaft offensichtlich
SSW 21-26: Sinnesentwicklung & Viability
- • SSW 22-23: Gehör voll entwickelt, Baby reagiert auf Musik/Stimmen
- • SSW 24: Viability (Lebensfähigkeit) erreicht! ~50-70% Überlebenschance bei Frühgeburt
- • SSW 25: Augen öffnen sich, Baby nimmt Licht wahr
- • SSW 26: ~35cm, 800g - Lunge beginnt zu reifen
- • Kindsbewegungen werden kräftiger und regelmäßiger
Typische Beschwerden 2. Trimester:
Rückenschmerzen (wachsender Bauch), Sodbrennen (Gebärmutter drückt auf Magen), Wassereinlagerungen (Ödeme), Dehnungsstreifen, Kurzatmigkeit. Positiv: Mehr Energie, besseres Wohlbefinden, Vorfreude durch spürbare Bewegungen!
3. Trimester: SSW 27-40+ (Woche 27 bis Geburt) - Vorbereitung auf die Geburt
Das dritte Trimester ist die Endphase der Schwangerschaft. Das Baby nimmt stark an Gewicht zu, die Lunge reift vollständig aus, und der Körper bereitet sich auf die Geburt vor. Diese Phase kann körperlich anstrengend sein, aber die Vorfreude auf das Baby steigt.
3. Trimester im Detail:
SSW 27-32: Gehirnwachstum & Gewichtszunahme
- • SSW 28: Gehirn wächst explosionsartig, ~38cm, 1kg
- • SSW 29-30: Lunge produziert Surfactant (wichtig für Atmung)
- • SSW 31: Baby nimmt ~200g pro Woche zu
- • SSW 32: ~42cm, 1,7kg - Überlebenschance bei Frühgeburt >95%
- • Übungswehen (Braxton-Hicks) können auftreten
SSW 33-36: Lungenreifung & Positionierung
- • SSW 33-34: Lunge fast vollständig ausgereift
- • SSW 35: Baby dreht sich in Geburtsposition (Kopf nach unten)
- • SSW 36: ~47cm, 2,5kg - alle Organe funktionsfähig
- • Geburtsvorbereitungskurse, Kliniktasche packen
- • Bei Beckenendlage: Äußere Wendung möglich (SSW 36-37)
SSW 37-40+: Termingeburt - Bereit für die Geburt
- • SSW 37: Full-term (Termingeburt) - Baby voll entwickelt!
- • SSW 38-39: Optimaler Geburtszeitpunkt, ~49cm, 3-3,2kg
- • SSW 40: Errechneter Termin (ET) - nur 4% kommen exakt jetzt
- • SSW 41: Regelmäßige CTG-Kontrollen, ggf. Geburtseinleitung
- • SSW 42+: Übertragen - Geburtseinleitung meist empfohlen
Typische Beschwerden 3. Trimester:
Starke Rückenschmerzen, Schlafprobleme (großer Bauch), häufiger Harndrang (Baby drückt auf Blase), Atemnot (Gebärmutter drückt auf Zwerchfell), Sodbrennen, Wassereinlagerungen (Hände, Füße), Übungswehen. Anzeichen Geburtsbeginn: Wehen alle 5-10 Min, Blasensprung, blutiger Schleimpfropf.
Schwangerschaftswoche (SSW) verstehen - Die SSW-Notation erklärt
Die Schwangerschaftswoche (SSW) ist die gängige Zeiteinheit in der Schwangerschaft. Die Notation erscheint auf den ersten Blick verwirrend, folgt aber einem klaren System. Wichtig: Die SSW wird ab dem ersten Tag der letzten Periode gezählt, NICHT ab Befruchtung!
Die SSW-Notation: X+Y erklärt
Die Schreibweise SSW X+Y bedeutet: X vollendete Wochen + Y Tage. Beispiel: SSW 20+3 = 20 vollendete Wochen + 3 Tage = Sie sind in der 21. Schwangerschaftswoche!
| SSW-Notation | Bedeutung | Sie sind in... |
|---|---|---|
| SSW 6+0 | 6 vollendete Wochen + 0 Tage | Beginn der 7. Schwangerschaftswoche |
| SSW 6+3 | 6 vollendete Wochen + 3 Tage | Mitte der 7. Schwangerschaftswoche |
| SSW 6+6 | 6 vollendete Wochen + 6 Tage | Letzter Tag der 7. Schwangerschaftswoche |
| SSW 12+0 | 12 vollendete Wochen + 0 Tage | Beginn 13. Woche = Ende 1. Trimester! |
| SSW 20+3 | 20 vollendete Wochen + 3 Tage | Mitte der 21. Schwangerschaftswoche |
| SSW 40+0 | 40 vollendete Wochen + 0 Tage | Errechneter Termin (ET)! |
Häufige Verwirrung: SSW 1-2 noch nicht schwanger?
Ja, richtig! Die SSW-Zählung beginnt mit dem ersten Tag der letzten Periode, aber die Befruchtung findet erst ~14 Tage später statt. Das bedeutet:
- SSW 1-2: Sie sind noch NICHT schwanger (Menstruation, Eisprung steht bevor)
- SSW 3: Befruchtung der Eizelle (Konzeption = Tag 0 der Schwangerschaft)
- SSW 4: Einnistung, hCG-Hormon steigt, Schwangerschaftstest wird positiv
Deshalb: Eine 40-Wochen-Schwangerschaft ist biologisch nur ~38 Wochen (266 Tage ab Befruchtung). Die 2 Wochen vor Befruchtung werden "hinzugerechnet" für die medizinische Zählung.
Wichtige Schwangerschaftsmeilensteine - Wann passiert was?
Während der 40 Wochen Schwangerschaft gibt es viele wichtige medizinische und entwicklungsbiologische Meilensteine. Diese Termine sind entscheidend für Vorsorgeuntersuchungen und zur Beurteilung der fetalen Entwicklung.
| SSW | Meilenstein | Bedeutung |
|---|---|---|
| SSW 4+0 | Schwangerschaftstest positiv | hCG im Urin nachweisbar, Ausbleiben der Periode |
| SSW 6+2 | Herzschlag sichtbar | Erste Ultraschall-Untersuchung, Herz schlägt 100-120/min |
| SSW 12+0 | Ende 1. Trimester | Alle Organe angelegt, Fehlgeburtsrisiko sinkt stark |
| SSW 11-14 | NT-Screening (Nackentransparenz) | Früherkennung chromosomaler Störungen (Trisomie 21) |
| SSW 14+ | Geschlecht erkennbar | Im Ultraschall zu ~70% erkennbar, SSW 19 zu ~99% |
| SSW 18-20 | Erste Kindsbewegungen spürbar | Mehrgebärende früher (~18), Erstgebärende später (~20) |
| SSW 20-22 | Großer Ultraschall (Feindiagnostik) | Detaillierte Organ-Untersuchung, Fehlbildungsausschluss |
| SSW 24+0 | Viability (Lebensfähigkeit) | Frühchen haben Überlebenschance mit Intensivmedizin (~50-70%) |
| SSW 26+0 | Ende 2. Trimester | Lunge beginnt zu reifen, Baby wiegt ~800g |
| SSW 28+ | Überlebensrate >90% | Bei Frühgeburt sehr gute Prognose |
| SSW 32+ | Lunge fast ausgereift | Überlebensrate >95%, geringe Langzeitschäden |
| SSW 37+0 | Full-term (Termingeburt) | Baby voll entwickelt, Geburt jederzeit möglich! |
| SSW 40+0 | Errechneter Termin (ET) | 280 Tage nach LMP - nur 4% kommen exakt jetzt |
| SSW 42+0 | Übertragen (Post-term) | Geburtseinleitung meist empfohlen, engmaschige Kontrollen |
Termingeburt, Frühgeburt und Übertragen - Die Zeitfenster erklärt
Nicht jede Schwangerschaft dauert exakt 40 Wochen. Die Geburt kann früher oder später eintreten - mit unterschiedlichen Risiken und medizinischen Konsequenzen. Hier die wichtigsten Zeitfenster im Detail.
Frühgeburt (Preterm Birth): Vor SSW 37
Eine Frühgeburt liegt vor, wenn das Baby vor der vollendeten 37. Schwangerschaftswoche (SSW 37+0) geboren wird. Etwa 8-10% aller Geburten in Deutschland sind Frühgeburten. Je früher die Geburt, desto höher die Risiken.
| Kategorie | SSW | Überlebensrate | Risiken |
|---|---|---|---|
| Extrem früh | <28 Wochen | ~30-50% | Sehr hohes Risiko für Langzeitschäden (Lunge, Gehirn, Augen) |
| Sehr früh | 28-31 Wochen | ~80-90% | Erhöhtes Risiko für Atemprobleme, lange NICU-Zeit |
| Moderat früh | 32-33 Wochen | ~95%+ | Gute Prognose, oft nur kurze Überwachung nötig |
| Späte Frühgeburt | 34-36 Wochen | ~98%+ | Meist nur Atemunterstützung, sehr gute Prognose |
Anzeichen drohender Frühgeburt - sofort zum Arzt!
- • Regelmäßige Wehen (mehr als 3 pro Stunde vor SSW 37)
- • Wässriger oder blutiger Ausfluss
- • Blasensprung (plötzlicher Flüssigkeitsabgang)
- • Starker Druck im Unterleib oder Rücken
- • Gebärmutterhals verkürzt sich (im Ultraschall sichtbar)
Behandlung: Wehenhemmer (Tokolyse), Lungenreifungsspritze (Kortison ab SSW 24), Bettruhe, ggf. Klinikaufenthalt. Ziel: Schwangerschaft so lange wie möglich erhalten!
Termingeburt (Full-term): SSW 37-42
Als Termingeburt gilt jede Geburt zwischen SSW 37+0 und SSW 41+6. Das Baby ist in diesem Zeitfenster voll entwickelt und bereit für die Geburt. Dies ist das normale, physiologische Zeitfenster - etwa 90% aller Babys kommen in diesem Zeitraum zur Welt.
Early Term
SSW 37-38
Baby ist entwickelt, aber optimal wäre noch 1-2 Wochen länger. Leicht erhöhtes Risiko für Atemprobleme.
Full Term (optimal!)
SSW 39-40
Idealer Geburtszeitpunkt! Alle Organe ausgereift, geringste Komplikationsrate. Spontane Geburt meist problemlos.
Late Term
SSW 41
Noch im Normalbereich, aber engmaschige Kontrollen ab SSW 40+. Geburtseinleitung oft ab 41+0 besprochen.
Übertragen (Post-term): Ab SSW 42
Ab SSW 42+0 (>294 Tage nach LMP) spricht man von einer übertragenen Schwangerschaft. Nur etwa 0,5-3% der Schwangerschaften dauern so lange. Ab SSW 42 steigen die Risiken für Mutter und Kind, weshalb meist spätestens bei 41+3 bis 42+0 die Geburt eingeleitet wird.
Risiken bei Übertragen (>42 Wochen):
- Plazenta-Insuffizienz: Plazenta altert, Sauerstoff- und Nährstoffversorgung verschlechtert sich
- Oligohydramnion: Fruchtwasser nimmt ab → erhöhtes Risiko für Nabelschnurkompression
- Makrosomie: Baby wird größer (>4500g) → schwierigere Geburt, Schulterdystokie
- Mekonium-Aspiration: Baby setzt ersten Stuhl im Fruchtwasser ab, kann aspiriert werden
- Erhöhte Totgeburtsrate: Sehr selten, aber steigt ab SSW 42 leicht an
Überwachung bei Überschreiten des ET:
• Ab SSW 40+0: CTG alle 2-3 Tage, Ultraschall (Fruchtwasser, Doppler)
• Ab SSW 41+0: Tägliche oder alle 2 Tage Kontrollen
• SSW 41+3 bis 42+0: Geburtseinleitung meist empfohlen
Nach SSW 42+0: Geburtseinleitung dringend angeraten!
Nur 4% kommen am ET - Warum der Geburtstermin so ungenau ist
Eine der häufigsten Fragen werdender Mütter: "Wann kommt mein Baby?" Die ehrliche Antwort: Niemand weiß es genau! Studien zeigen, dass nur etwa 4% der Babys tatsächlich am errechneten Termin geboren werden. Der ET ist eine Schätzung mit erheblicher Schwankungsbreite.
Statistische Realität der Geburtstermine:
Verteilung der Geburten nach Timing:
- • Exakt am ET (SSW 40+0): ~4%
- • ±3 Tage um ET: ~25%
- • ±7 Tage um ET: ~50%
- • ±10 Tage um ET: ~60%
- • SSW 37-42 (Normalbereich): ~90%
- • Vor SSW 37 (Frühgeburt): ~8-10%
- • Nach SSW 42 (übertragen): ~0,5-3%
Warum ist der ET so ungenau? Die Faktoren im Detail
Die Schwangerschaftsdauer ist individuell sehr unterschiedlich und hängt von vielen Faktoren ab, die nicht alle vorhersagbar sind.
1. Zyklusvariabilität
Die Naegele-Regel geht von einem 28-Tage-Zyklus mit Eisprung am Tag 14 aus. Realität: Viele Frauen haben Zyklen von 21-35 Tagen, Eisprung kann Tag 10-21 sein. Bei unregelmäßigem Zyklus ist LMP-basierte Berechnung sehr ungenau (±2-3 Wochen Abweichung möglich).
2. Biologische Variabilität der Schwangerschaftsdauer
Die "normale" Schwangerschaftsdauer beträgt nicht exakt 280 Tage, sondern liegt in einer Spanne von 37-42 Wochen (259-294 Tage). Das sind 35 Tage Unterschied! Jede Schwangerschaft ist individuell - genetische Faktoren, Plazenta-Funktion und fetale Entwicklung spielen eine Rolle.
3. Erstgebärende vs. Mehrgebärende
Statistisch dauern erste Schwangerschaften oft 1-2 Tage länger als Folgeschwangerschaften. Erstgebärende gehen häufiger über den ET (41-42 Wochen), während Mehrgebärende oft etwas früher gebären (39-40 Wochen).
4. Ethnische und genetische Faktoren
Studien zeigen: Durchschnittliche Schwangerschaftsdauer variiert zwischen Ethnien um bis zu 5-7 Tage. Auch familiäre Tendenzen: Wenn Ihre Mutter Sie 2 Wochen nach ET bekam, ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass auch Sie übertragen.
Die genaueste Methode: Ultraschall im 1. Trimester
Die präziseste ET-Bestimmung erfolgt durch Ultraschall-Messung der Scheitel-Steiß-Länge (SSL) zwischen SSW 8-12. Diese Methode ist auf ±5-7 Tage genau und wird oft zur Korrektur der LMP-basierten Berechnung verwendet.
Wann wird der ET korrigiert?
Wenn Ultraschall-SSW und LMP-SSW um mehr als 7 Tage abweichen, wird der ET meist auf Basis des Ultraschalls neu festgelegt. Beispiel: LMP sagt SSW 10+0, aber SSL-Messung entspricht SSW 8+0 → ET wird um 14 Tage nach hinten verschoben.
Nach Ultraschall-Korrektur im 1. Trimester wird der ET in der Regel nicht mehr geändert!
Schwangerschaftsrechner richtig nutzen - Tipps für beste Ergebnisse
1. Welche Berechnungsmethode wählen?
- →LMP-Methode (Standard): Wenn Sie Ihr letztes Periodenstart-Datum kennen und einen einigermaßen regelmäßigen Zyklus haben.
- →Befruchtungsmethode: Bei IVF, ICSI, Insemination oder wenn Sie das exakte Befruchtungsdatum kennen (Ovulationstest).
- →ET-Rückwärts: Wenn Ihr Arzt bereits einen Ultraschall-korrigierten ET festgelegt hat und Sie aktuelle SSW berechnen möchten.
2. Zykluslänge korrekt angeben
Bei LMP-Berechnung ist die korrekte Zykluslänge entscheidend! Nicht sicher? Berechnen Sie Ihre durchschnittliche Zykluslänge aus den letzten 3-6 Monaten.
Berechnung Zykluslänge:
Tag 1 = erster Tag der Periode
Letzter Tag = Tag vor der nächsten Periode
Beispiel: Periode am 1. März, nächste Periode am 29. März → Zykluslänge = 28 Tage
3. Ergebnisse mit Arzt besprechen
Unser Schwangerschaftsrechner gibt Ihnen eine gute Orientierung, aber der Ultraschall beim Frauenarzt ist genauer. Besprechen Sie Abweichungen mit Ihrem Arzt - oft wird der ET nach der ersten Ultraschall-Untersuchung (SSW 6-12) korrigiert.
Zusammenfassung: Die wichtigsten Punkte
- ✓Naegele-Regel: ET = LMP + 280 Tage (40 Wochen), Korrektur bei Zykluslänge ≠28 Tage
- ✓3 Berechnungsmethoden: Nach LMP (häufigste), Befruchtung (genaueste bei bekannt), ET rückwärts
- ✓Trimester: 1. SSW 1-12 (Organbildung), 2. SSW 13-26 (Goldene Phase), 3. SSW 27-40 (Geburtsvorbereitung)
- ✓SSW-Notation: X+Y = X vollendete Wochen + Y Tage (z.B. 20+3 = in der 21. Woche)
- ✓Nur 4% am ET: 60% innerhalb ±10 Tage, 90% zwischen SSW 37-42
- ✓Viability: Ab SSW 24 Überlebensfähigkeit, ab SSW 37 Termingeburt, ab SSW 42 übertragen
- ✓Genaueste Methode: Ultraschall SSW 8-12 (SSL-Messung) ±5-7 Tage genau
Unser Schwangerschaftsrechner hilft Ihnen:
- • Geburtstermin (ET) nach Naegele-Regel präzise zu berechnen
- • Aktuelle Schwangerschaftswoche (SSW) im Format X+Y zu bestimmen
- • Trimester und Entwicklungsphase zu identifizieren
- • Wichtige Meilensteine (Viability, Full-term, Trimester-Enden) zu kennen
- • Alle drei Berechnungsmethoden (LMP, Befruchtung, ET) zu nutzen
- • Zykluslänge automatisch zu berücksichtigen (21-35 Tage)
- • Entwicklungsstadien Woche für Woche zu verfolgen
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Häufig gestellte Fragen zum Schwangerschaftsrechner
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