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Private Altersvorsorge-Rechner - Rentenlücke schließen

Berechnen Sie Ihre persönliche Rentenlücke und finden Sie die optimale Strategie für Ihre private Altersvorsorge. Mit 70%-Regel, 4%-Entnahmeregel und detaillierter Analyse aller drei Schichten der deutschen Altersvorsorge.

Private Altersvorsorge-Rechner

👴

Ihre Rentenlücke:

Ziel-Renteneinkommen (70%):0,00 €/Monat
Gesetzliche Rente:0,00 €/Monat
Absicherungsquote:0%
Rentenlücke:0,00 €/Monat

Ihre private Vorsorge:

Jahre bis Rente:37 Jahre
Angespartes Kapital:0,00 €
Monatliche Rente daraus:0,00 €/Monat

Handlungsbedarf:

Verbleibende Lücke:0,00 €/Monat
✅ Glückwunsch! Ihre Altersvorsorge ist ausreichend.
70%-Regel: Im Ruhestand benötigen Sie ca. 70% Ihres letzten Nettoeinkommens. 4%-Regel: Sie können jährlich 4% des angesparten Kapitals entnehmen. Durchschnittliche gesetzliche Rente Deutschland: ca. €1.543 (Männer), €1.129 (Frauen).
⚠️ Rechtlicher Hinweis: Dieser Rechner dient nur der Orientierung und ersetzt keine professionelle Steuer-, Rechts- oder Finanzberatung. Alle Berechnungen sind unverbindliche Schätzungen. Für verbindliche Auskünfte wenden Sie sich an einen Steuerberater, Rechtsanwalt oder die zuständige Behörde.

Die deutsche Rentenlücke: Ein wachsendes Problem

Die Rentenlücke ist die Differenz zwischen Ihrem letzten Nettoeinkommen und der erwarteten Rente. In Deutschland wird diese Lücke immer größer – eine direkte Folge des demografischen Wandels, sinkender Rentenniveaus und steigender Lebenserwartung. Während 1970 noch 4,3 Beitragszahler auf einen Rentner kamen, sind es heute nur noch 2,1 und die Tendenz ist weiter fallend.

Aktuelle Rentensituation in Deutschland (2024):

1.543€
Durchschnittliche Bruttorente Männer
1.129€
Durchschnittliche Bruttorente Frauen
48%
Aktuelles Rentenniveau (bis 2030: unter 45%)
67 Jahre
Regelaltersgrenze (für Jahrgang 1964+)

Das Rentenniveau – also das Verhältnis der durchschnittlichen Rente zum durchschnittlichen Einkommen – liegt aktuell bei etwa 48% und wird bis 2030 auf unter 45% sinken. Das bedeutet: Wer heute 3.000€ netto verdient, kann mit einer gesetzlichen Rente von nur etwa 1.350€ rechnen. Nach der 70%-Regel benötigen Sie aber 2.100€ im Ruhestand – es fehlen also 750€ pro Monat.

Hinzu kommt die steigende Lebenserwartung: Ein heute 65-jähriger Mann lebt durchschnittlich weitere 17,9 Jahre, eine Frau 21,1 Jahre. Tendenz steigend. Das bedeutet, Sie müssen Ihr Vermögen über 20-30 Jahre im Ruhestand strecken. Ohne private Vorsorge wird es eng.

Demografischer Wandel in Zahlen:

  • 2023: 21,5 Millionen Rentner bei 45 Millionen Erwerbstätigen
  • 2035: Voraussichtlich 23 Millionen Rentner bei nur 41 Millionen Erwerbstätigen
  • Beitragsquote steigt von 18,6% (2024) auf geschätzte 22-24% (2040)
  • Bundeszuschuss zur Rentenversicherung bereits über 100 Milliarden € jährlich

Die Quintessenz: Die gesetzliche Rente wird nur noch zur Grundsicherung reichen. Wer seinen Lebensstandard im Alter halten möchte, kommt um private und betriebliche Altersvorsorge nicht herum. Je früher Sie beginnen, desto komfortabler wird Ihr Ruhestand.

Die 70%-Regel: So viel brauchen Sie im Ruhestand

Die 70%-Regel ist eine bewährte Faustregel in der Altersvorsorge-Planung: Sie besagt, dass Sie etwa 70% Ihres letzten Nettoeinkommens benötigen, um im Ruhestand Ihren gewohnten Lebensstandard zu halten. Warum nicht 100%? Weil viele Kosten im Alter wegfallen oder sinken.

Kosten, die im Ruhestand wegfallen:

Wegfallende Ausgaben:

  • ✓ Rentenversicherungsbeiträge (9,3% vom Brutto)
  • ✓ Altersvorsorge-Sparraten (10-15%)
  • ✓ Arbeitswegkosten (Pendlerkosten)
  • ✓ Berufskleidung
  • ✓ Kredite oft abbezahlt (Immobilie, Auto)
  • ✓ Kinder finanziell selbstständig

Steigende Ausgaben:

  • ⚠ Gesundheitskosten (Zuzahlungen, Brille, Hörgerät)
  • ⚠ Pflegekosten im hohen Alter
  • ⚠ Mehr Freizeit = mehr Ausgaben für Hobbys
  • ⚠ Reisen und Erholung
  • ⚠ Unterstützung der Familie (Enkel)

In der Praxis bedeutet die 70%-Regel: Bei einem letzten Nettoeinkommen von 2.500€ sollten Sie 1.750€ im Ruhestand zur Verfügung haben. Bei 3.500€ netto wären es 2.450€. Diese Regel ist ein guter Richtwert, sollte aber individuell angepasst werden.

Wann brauchen Sie mehr als 70%?

  • Keine abbezahlte Immobilie: Weiterhin Miete zahlen = 80-90% nötig
  • Hohe Reiseambitionen: Weltreisen kosten = 80-100% einplanen
  • Teure Hobbys: Golf, Segeln, Oldtimer = Mehrkosten berücksichtigen
  • Chronische Erkrankungen: Hohe Zuzahlungen = 75-85% kalkulieren

Wichtig: Die 70%-Regel bezieht sich auf das Nettoeinkommen, nicht auf das Bruttoeinkommen. Und sie ist ein Durchschnittswert – in den ersten Ruhestandsjahren (60-75) geben viele Menschen mehr aus (Reisen, Hobbys), später (75+) sinkt der Bedarf oft wieder.

Die 4%-Entnahmeregel: So lange reicht Ihr Kapital

Die 4%-Entnahmeregel (auch Trinity-Studie genannt) ist eine der wichtigsten Regeln für die Entnahmephase der Altersvorsorge. Sie besagt: Wenn Sie jährlich 4% Ihres angesparten Kapitals entnehmen und die Entnahme mit der Inflation anpassen, reicht Ihr Kapital mit 95%iger Wahrscheinlichkeit mindestens 30 Jahre – bei einem Portfolio aus 50% Aktien und 50% Anleihen.

Beispiel-Rechnung zur 4%-Regel:

500.000€
Angespartes Kapital
× 4% = 20.000€/Jahr
1.667€
Pro Monat entnehmbar
20.000€ ÷ 12 Monate
30+ Jahre
Kapital reicht
95% Wahrscheinlichkeit

Weitere Beispiele:

  • • 250.000€ Kapital → 10.000€/Jahr = 833€/Monat
  • • 750.000€ Kapital → 30.000€/Jahr = 2.500€/Monat
  • • 1.000.000€ Kapital → 40.000€/Jahr = 3.333€/Monat

Die 4%-Regel basiert auf historischen Marktdaten von 1926 bis 1995. Die Studie untersuchte alle möglichen 30-Jahres-Zeiträume und fand, dass eine 4%ige Anfangsentnahme (inflationsbereinigt angepasst) in 95% aller Fälle das Kapital nicht aufbrauchte. In vielen Szenarien war am Ende sogar mehr Kapital vorhanden als zu Beginn.

⚠ Wichtige Einschränkungen der 4%-Regel:

  • 1.Basiert auf US-Marktdaten: Der US-Aktienmarkt war historisch sehr erfolgreich. Europäische Märkte könnten konservativer (3,5%) berechnet werden.
  • 2.Niedrigzinsumfeld: Die Regel entstand in Zeiten höherer Anleihezinsen. Heute sind Anleiherenditen niedriger, was die sichere Entnahmerate senken könnte.
  • 3.Keine Garantie: 95% Erfolgswahrscheinlichkeit bedeutet 5% Risiko, dass das Geld früher ausgeht. Sicherheitsorientierte sollten 3-3,5% wählen.
  • 4.Steuerliche Aspekte: Die Regel berücksichtigt nicht deutsche Steuern auf Kapitalerträge. Abgeltungssteuer (25% + Soli) reduziert verfügbares Kapital.

In der Praxis empfehlen konservative Finanzplaner für Deutschland eine 3,5%-Entnahmerate. Das erhöht die Sicherheit und berücksichtigt niedrigere europäische Renditen sowie Steuern. Wer flexibel bleiben möchte, sollte die Entnahme in schlechten Marktjahren reduzieren – das erhöht die Erfolgswahrscheinlichkeit dramatisch.

Die drei Schichten der Altersvorsorge in Deutschland

Das deutsche Altersvorsorgensystem ist in drei Schichten organisiert. Jede Schicht hat unterschiedliche steuerliche Behandlung, Flexibilität und Zweck. Eine ausgewogene Altersvorsorge nutzt idealerweise alle drei Schichten, gewichtet nach persönlicher Situation.

🏛️

1. Schicht: Basisversorgung

Umfasst:

  • • Gesetzliche Rentenversicherung
  • • Rürup-Rente (Basis-Rente)
  • • Berufsständische Versorgung
  • • Landwirtschaftliche Alterskasse

Vorteile:

  • ✓ Hohe Steuerförderung (bis 27.566€)
  • ✓ Pfändungssicher
  • ✓ Hartz-IV-sicher
  • ✓ Lebenslange Rente garantiert

Nachteile:

  • ✗ Nicht vererbbar
  • ✗ Keine Kündigung möglich
  • ✗ Nachgelagerte Besteuerung
  • ✗ Wenig Flexibilität
🏢

2. Schicht: Zusatzversorgung

Umfasst:

  • • Betriebliche Altersvorsorge (bAV)
  • • Riester-Rente
  • • Pensionskassen
  • • Direktversicherung

Vorteile:

  • ✓ Staatliche Zulagen (Riester)
  • ✓ Arbeitgeber-Zuschuss (bAV: 15%)
  • ✓ Steuer- und Sozialabgabenfrei
  • ✓ Pfändungs- und insolvenzgeschützt

Nachteile:

  • ✗ Oft hohe Kosten (Versicherungen)
  • ✗ Nachgelagerte Besteuerung + SV
  • ✗ Begrenzte Flexibilität
  • ✗ Niedrige Renditen möglich
💰

3. Schicht: Privatvorsorge

Umfasst:

  • • ETF-Sparpläne
  • • Immobilien
  • • Private Rentenversicherung
  • • Kapitallebensversicherung

Vorteile:

  • ✓ Volle Flexibilität
  • ✓ Vererbbar
  • ✓ Niedrige Kosten (ETFs: 0,1-0,5%)
  • ✓ Freibetrag 1.000€ steuerfrei

Nachteile:

  • ✗ Keine staatliche Förderung
  • ✗ Abgeltungssteuer (25% + Soli)
  • ✗ Nicht pfändungsgeschützt
  • ✗ Marktrisiko zu tragen

💡 Optimale Schichtung nach Einkommen:

Bis 40.000€ Bruttoeinkommen:

  • • 1. Schicht: Gesetzliche Rente (Pflicht)
  • • 2. Schicht: Riester-Rente für Zulagen
  • • 3. Schicht: ETF-Sparplan ab 50-100€/Monat
  • Fokus: Staatliche Förderung maximal nutzen

40.000-80.000€ Bruttoeinkommen:

  • • 1. Schicht: Gesetzliche Rente
  • • 2. Schicht: bAV mit Arbeitgeber-Zuschuss
  • • 3. Schicht: ETF-Sparplan 300-600€/Monat
  • Fokus: Mix aus Förderung und Flexibilität

Über 80.000€ Bruttoeinkommen:

  • • 1. Schicht: Gesetzliche + Rürup (Steueroptimierung)
  • • 2. Schicht: bAV bis Höchstbetrag
  • • 3. Schicht: ETF-Sparplan 800-1.500€/Monat
  • Fokus: Steueroptimierung und Diversifikation

Selbstständige:

  • • 1. Schicht: Rürup-Rente (bis 27.566€ absetzen)
  • • 2. Schicht: Nicht verfügbar
  • • 3. Schicht: ETF-Sparpläne, Immobilien
  • Fokus: Rürup maximal + flexible Privatvorsorge

Die Kunst liegt darin, die steuerlichen Vorteile der Schichten 1 und 2 zu nutzen, ohne die Flexibilität der Schicht 3 zu vernachlässigen. Als Faustregel: Mindestens 30-40% Ihrer Altersvorsorge sollte in der flexiblen 3. Schicht sein – für Notfälle, vorzeitigen Ruhestand oder Vererbung.

Private Vorsorgeoptionen im Detail-Vergleich

Bei der privaten Altersvorsorge (3. Schicht) haben Sie die volle Freiheit – und damit auch die volle Verantwortung. Die Wahl des richtigen Produkts entscheidet über Renditedifferenzen von mehreren hunderttausend Euro über die Laufzeit. Hier der detaillierte Vergleich der wichtigsten Optionen.

📈

ETF-Sparpläne: Der Rendite-Champion

Vorteile:

  • Niedrigste Kosten: 0,1-0,5% p.a. (TER)
  • Beste Renditen: 6-8% p.a. historisch
  • Maximale Flexibilität: Jederzeit pausieren/verkaufen
  • Volle Kontrolle: Sie entscheiden alles
  • Vererbbar: Geht an Ihre Erben
  • Transparent: Tägliche Kurse einsehbar

Nachteile:

  • ✗ Keine staatliche Förderung
  • ✗ Kursschwankungen aushalten
  • ✗ Selbstdisziplin erforderlich
  • ✗ Abgeltungssteuer 25% + Soli

Beispiel-Rechnung:

300€/Monat über 35 Jahre bei 7% Rendite (nach Kosten) = 532.000€. Nach Steuern auf Gewinne: ca. 450.000€ verfügbar. Bei 4%-Entnahme: 1.500€/Monat Privatrente.

✓ Beste Wahl für: Langfristige Sparer mit Disziplin, die maximale Rendite wollen

🏠

Immobilien: Der Klassiker mit Tücken

Vorteile:

  • Mietfreiheit: Keine Miete im Alter
  • Inflationsschutz: Wert steigt mit Inflation
  • Vermietung: Zusätzliches Einkommen
  • Steuervorteile: Abschreibung bei Vermietung
  • Vererbbar: Bleibt in der Familie
  • Greifbar: Psychologischer Vorteil

Nachteile:

  • ✗ Hohes Startkapital (10-20% Eigenkapital)
  • ✗ Klumpenrisiko (alles in einer Lage)
  • ✗ Instandhaltungskosten (1-2%/Jahr)
  • ✗ Wenig flexibel (Verkauf dauert)
  • ✗ Nebenkosten beim Kauf (10-15%)
  • ✗ Mietausfallrisiko

Beispiel-Rechnung:

400.000€ Immobilie mit 80.000€ Eigenkapital + 320.000€ Kredit. Kreditrate 1.200€/Monat. Nach 25 Jahren: Schuldenfreie Immobilie. Eingesparte Miete im Ruhestand: 1.500€/Monat. Risiko: Wertverlust bei schlechter Lage.

⚡ Beste Wahl für: Menschen mit stabiler Lebenssituation in wachsenden Regionen

🛡️

Private Rentenversicherung: Sicherheit vs. Rendite

Vorteile:

  • Garantierte Rente: Lebenslang sicher
  • Hinterbliebenen-Schutz: Optional
  • Kein Verwaltungsaufwand: Versicherung regelt alles
  • Steuervorteile: Bei langer Laufzeit
  • Kalkulierbar: Sie wissen, was Sie bekommen

Nachteile:

  • Hohe Kosten: 1-3% p.a. + Abschlusskosten
  • Niedrige Rendite: Oft nur 2-4% p.a.
  • Intransparent: Komplexe Verträge
  • Inflexibel: Frühe Kündigung = Verluste
  • Nicht vererbbar: Bei Tod oft wenig für Erben

Beispiel-Rechnung:

300€/Monat über 35 Jahre bei 3% Rendite (nach Kosten) = 240.000€ Kapital. Daraus garantierte Rente: ca. 800€/Monat. Vergleich: Gleiche Summe in ETFs = 1.500€/Monat.

⚠ Nur sinnvoll für: Sehr sicherheitsorientierte Menschen ohne Börsenkenntnisse

💡 Empfehlung: Die optimale Kombination

Setzen Sie nicht alles auf eine Karte. Eine diversifizierte Strategie kombiniert die Vorteile mehrerer Produkte:

60%

ETF-Sparpläne

Maximale Rendite und Flexibilität. Weltweite Diversifikation (MSCI World, EM).

30%

Immobilie (selbstgenutzt)

Mietfreiheit im Alter. Schutz vor Inflation. Emotionaler Wert.

10%

Tagesgeld / Sicherheit

Notreserve und sichere Anlage. Schnell verfügbar für Notfälle.

Wie viel sollte ich sparen? Faustregeln nach Alter

Die benötigte Sparrate hängt von drei Faktoren ab: Ihrem Alter beim Start, Ihrer Rentenlücke und der erwarteten Rendite. Je früher Sie beginnen, desto geringer die monatliche Belastung. Der Zinseszins-Effekt ist Ihr größter Verbündeter – oder Feind, wenn Sie zu spät anfangen.

🌱

Start mit 25 Jahren: Der Traumstart

Empfohlene Sparrate:

200-300€/Monat

Bei 3.000€ brutto = 7-10% vom Brutto

Ergebnis mit 67:

500.000€

Bei 6% Rendite = 1.667€/Monat Privatrente (4%-Regel)

Strategie: 100% Aktien-ETFs, langfristig halten, nicht auf Krisen reagieren. Sie haben 42 Jahre Zeit – nutzen Sie sie!

🎯

Start mit 35 Jahren: Noch komfortabel

Empfohlene Sparrate:

400-500€/Monat

Bei 4.000€ brutto = 10-12% vom Brutto

Ergebnis mit 67:

430.000€

Bei 6% Rendite = 1.433€/Monat Privatrente

Strategie: 80% Aktien, 20% Anleihen. Betriebliche Altersvorsorge mit Arbeitgeber-Zuschuss nutzen. 32 Jahre sind noch viel Zeit.

Start mit 45 Jahren: Aufholjagd nötig

Empfohlene Sparrate:

800-1.000€/Monat

Bei 5.000€ brutto = 16-20% vom Brutto

Ergebnis mit 67:

425.000€

Bei 6% Rendite = 1.417€/Monat Privatrente

Strategie: Alle Steuervorteile nutzen (Rürup, bAV), eventuell länger arbeiten einplanen. 70% Aktien, 30% Sicherheit.

🚨

Start mit 55 Jahren: Maximale Anstrengung

Empfohlene Sparrate:

1.500-2.000€/Monat

Bei 6.000€ brutto = 25-33% vom Brutto

Ergebnis mit 67:

340.000€

Bei 5% Rendite = 1.133€/Monat Privatrente

Strategie: Alle Register ziehen: Rürup maximal, Immobilie beleihen, eventuell Teilzeit arbeiten im Ruhestand. 60% Aktien, 40% Sicherheit.

📊 Vergleichstabelle: Kosten des Wartens

StartalterJahre bis 67Sparrate/MonatGesamt eingezahltEndkapital (6%)
25 Jahre42 Jahre250€126.000€522.000€
35 Jahre32 Jahre450€172.800€489.000€
45 Jahre22 Jahre900€237.600€478.000€
55 Jahre12 Jahre1.800€259.200€340.000€

Erkenntnis: 10 Jahre Verzögerung (25 → 35) kostet Sie fast die doppelte monatliche Sparrate! Der Zinseszins-Effekt ist gewaltig.

Staatliche Förderung optimal nutzen

Der deutsche Staat gibt jährlich über 30 Milliarden Euro für Altersvorsorge-Förderung aus. Wer diese Förderung nicht nutzt, verschenkt bares Geld. Die wichtigsten Förderungen im Überblick und wie Sie sie optimal kombinieren.

🎁 Riester-Rente

Staatliche Zulagen:

  • • Grundzulage: 175€/Jahr
  • • Pro Kind (vor 2008): 185€/Jahr
  • • Pro Kind (ab 2008): 300€/Jahr
  • • Berufseinsteiger-Bonus: 200€ einmalig

Steuerliche Förderung:

Bis zu 2.100€ Eigenbeiträge (inkl. Zulagen) steuerlich absetzbar. Bei hohem Steuersatz bis zu 40% Steuerersparnis möglich.

Beispiel-Familie: 2 Kinder (ab 2008), beide Elternteile riestern = 950€/Jahr geschenkt!

💼 Betriebliche Altersvorsorge (bAV)

Arbeitgeber-Zuschuss:

  • • Pflicht: 15% Zuschuss auf Ihre Beiträge
  • • Bei 100€ eigener Beitrag: +15€ vom Chef
  • • Viele Arbeitgeber geben mehr (20-50%)

Steuer- & Sozialabgabenersparnis:

Bis zu 3.624€/Jahr steuerfrei und sozialabgabenfrei. Bei 40% Steuersatz + 20% Sozialabgaben = 60% Förderung auf Ihre Beiträge!

Beispiel: 200€/Monat bAV kosten Sie nur 95€ netto (bei 40% Grenzsteuersatz)

📋 Rürup-Rente (Basis-Rente)

Steuerliche Absetzbarkeit:

  • • 2024: 27.566€ absetzbar (Alleinstehende)
  • • 2024: 55.132€ absetzbar (Verheiratete)
  • • Abzug: 100% der Beiträge (seit 2023)

Besonders für:

Selbstständige ohne gesetzliche Rentenversicherung, Gutverdiener mit hohem Steuersatz (42-45%), Freiberufler ohne betriebliche Altersvorsorge.

Beispiel: 10.000€ Rürup-Beitrag bei 42% Steuersatz = 4.200€ Steuerersparnis!

💰 Kapitalerträge-Freibetrag

Sparerpauschbetrag:

  • • Alleinstehende: 1.000€/Jahr steuerfrei
  • • Verheiratete: 2.000€/Jahr steuerfrei
  • • Gilt für Zinsen, Dividenden, Kursgewinne

Optimal nutzen:

Bei 4% Dividendenrendite sind 25.000€ Depot-Volumen steuerfrei (= 1.000€ Dividenden). Erst darüber hinaus fallen Steuern an.

Tipp: Freistellungsauftrag bei Bank einrichten, sonst wird direkt Steuer abgezogen!

🎯 Die optimale Förder-Strategie nach Lebenssituation

Angestellte mit Kindern:

1) Riester-Rente mit maximaler Zulage (ca. 60€/Monat für Höchstförderung)
2) bAV mit Arbeitgeber-Zuschuss (200-300€/Monat)
3) ETF-Sparplan für Flexibilität (200-400€/Monat)
Gesamtförderung: Über 3.000€/Jahr geschenkt

Gutverdiener (80.000€+ brutto):

1) bAV bis Höchstbetrag (3.624€/Jahr = 302€/Monat)
2) Rürup-Rente für Steuerersparnis (500-1.000€/Monat)
3) ETF-Sparplan für Flexibilität (500-1.000€/Monat)
Steuerersparnis: 5.000-10.000€/Jahr

Selbstständige:

1) Rürup-Rente maximal (bis 27.566€/Jahr absetzbar)
2) ETF-Sparpläne für Flexibilität (500-1.500€/Monat)
3) Eventuell Immobilie für Altersvorsorge
Steuerersparnis: Bis zu 12.000€/Jahr bei Spitzensteuersatz

Häufige Planungsfehler vermeiden

Bei der Altersvorsorge können Fehler Sie Hunderttausende Euro kosten. Diese Fehler sehen viele Menschen erst im Ruhestand – dann ist es zu spät. Hier die häufigsten Fallen und wie Sie sie vermeiden.

Fehler 1: Zu spät anfangen

Der größte Fehler überhaupt. Wer mit 25 statt 35 beginnt, muss nur die Hälfte sparen. Jedes Jahr Verzögerung kostet Sie Zehntausende Euro Endkapital.

Lösung: Heute anfangen, auch mit kleinen Beträgen (50-100€). Später erhöhen ist einfacher als später anfangen.

Fehler 2: Hohe Kosten akzeptieren

Versicherungen mit 2-3% Kosten fressen Ihre Rendite. Bei 35 Jahren Laufzeit verlieren Sie 40-60% Ihres Endkapitals an Kosten!

Lösung: ETF-Sparpläne nutzen (0,1-0,5% Kosten). Bei Versicherungen: TER unter 1%, keine Abschlusskosten.

Fehler 3: Zu konservativ anlegen

Nur Sparbuch und Festgeld = Kaufkraftverlust durch Inflation. Bei 2% Inflation halbiert sich Ihr Geld alle 35 Jahre.

Lösung: Mindestens 50-70% Aktien-ETFs im Portfolio. Zeit heilt Risiko – über 30 Jahre gab es nie Verluste am Aktienmarkt.

Fehler 4: Bei Krisen verkaufen

Panikverkäufe in Krisen (2008, 2020) vernichten Vermögen. Wer in der Corona-Krise verkaufte, verpasste die stärkste Erholung der Geschichte.

Lösung: Eisern durchhalten, sogar nachkaufen in Krisen. Automatische Sparpläne laufen weiter – perfekter Cost-Average-Effekt.

Fehler 5: Staatliche Förderung verschenken

Viele nutzen weder Riester, noch bAV, noch Rürup – und verschenken so 2.000-5.000€ geschenktes Geld pro Jahr.

Lösung: Mindestens Riester bis Höchstförderung und bAV mit Arbeitgeber-Zuschuss nutzen. Bei hohem Einkommen: Rürup prüfen.

Fehler 6: Inflation ignorieren

Viele rechnen mit 1.500€ Rente, aber vergessen: In 30 Jahren brauchen Sie 2.500€ für die gleiche Kaufkraft (bei 2% Inflation).

Lösung: Immer in heutiger Kaufkraft rechnen oder 30-40% mehr einplanen. Aktien und Immobilien schützen vor Inflation.

Häufig gestellte Fragen zur privaten Altersvorsorge

Was ist die 70%-Regel bei der Altersvorsorge?

Die 70%-Regel besagt, dass Sie im Ruhestand etwa 70% Ihres letzten Nettoeinkommens benötigen, um Ihren Lebensstandard zu halten. Dieser Wert berücksichtigt, dass im Alter viele Kosten wegfallen (z.B. Arbeitswegkosten, Altersvorsorge-Beiträge, Kredite sind oft abbezahlt). Bei 3.000€ netto wären das 2.100€ im Ruhestand.

Wie funktioniert die 4%-Entnahmeregel?

Die 4%-Entnahmeregel (Trinity-Studie) besagt, dass Sie jährlich 4% Ihres angesparten Kapitals entnehmen können, ohne dass es bei historischen Marktrenditen aufgebraucht wird. Bei 500.000€ Kapital können Sie also 20.000€ jährlich oder 1.667€ monatlich entnehmen. Die Regel geht von 30 Jahren Entnahmephase und einem 50/50 Aktien/Anleihen-Portfolio aus.

Wie hoch ist die durchschnittliche Rentenlücke in Deutschland?

Die durchschnittliche Rentenlücke in Deutschland beträgt 700-1.200€ pro Monat. Die gesetzliche Rente liegt bei Männern durchschnittlich bei 1.543€, bei Frauen bei 1.129€ (Stand 2024). Bei einem durchschnittlichen Nettoeinkommen von 2.500€ ergibt sich nach der 70%-Regel ein Bedarf von 1.750€, also eine Lücke von 200-600€.

Was sind die drei Schichten der Altersvorsorge?

Die deutsche Altersvorsorge basiert auf drei Schichten: 1. Schicht (Basisversorgung): Gesetzliche Rentenversicherung und Rürup-Rente - steuerlich gefördert, nicht vererbbar. 2. Schicht (Zusatzversorgung): Betriebliche Altersvorsorge und Riester-Rente - Zulagen und Steuervorteile. 3. Schicht (Privatvorsorge): ETF-Sparpläne, Immobilien, private Rentenversicherungen - volle Flexibilität.

Wie viel sollte ich monatlich für die private Altersvorsorge sparen?

Die Faustregel: 10-15% des Bruttoeinkommens für Altersvorsorge. Bei 3.000€ brutto sind das 300-450€ monatlich. Je früher Sie beginnen, desto weniger benötigen Sie: Mit 25 Jahren reichen oft 200€/Monat, mit 45 Jahren benötigen Sie 800-1.200€/Monat für die gleiche Rente. Der Zinseszins-Effekt macht den Unterschied.

ETF-Sparplan oder Riester-Rente - was ist besser für die private Altersvorsorge?

Beides hat Vor- und Nachteile. Riester bietet staatliche Förderung (175€ Grundzulage + 300€ pro Kind), hat aber höhere Kosten (1-2% p.a.) und wenig Flexibilität. ETF-Sparpläne sind kostengünstig (0,1-0,5% p.a.) und flexibel, aber ohne staatliche Förderung. Optimal: Riester bis zur Höchstförderung nutzen, dann zusätzlich ETF-Sparpläne besparen.

Welche Rendite kann ich bei privater Altersvorsorge erwarten?

Langfristig (30+ Jahre) erzielen breit diversifizierte Aktien-ETFs etwa 6-8% p.a. nominal, nach Inflation real 4-6%. Konservative Mischungen mit Anleihen erreichen 4-6% nominal, real 2-4%. Wichtig: Kosten niedrig halten unter 0,5% p.a. Versicherungsprodukte bieten oft nur 2-4% nach Kosten.

Was ist die gesetzliche Rente in Deutschland wert?

Die durchschnittliche gesetzliche Rente beträgt in Deutschland: Männer ca. 1.543€, Frauen ca. 1.129€ brutto (Stand 2024). Das Rentenniveau liegt bei etwa 48% des Durchschnittslohns und wird bis 2030 auf unter 45% sinken. Nach Kranken- und Pflegeversicherung bleiben etwa 85-90% der Bruttorente übrig.

Wie kann ich staatliche Förderung für Altersvorsorge nutzen?

Wichtigste Förderungen: 1) Riester-Rente: 175€ Grundzulage + 300€ pro Kind (ab 2008 geboren) + Steuererstattung bis 2.100€. 2) Rürup-Rente: Bis 27.566€ steuerlich absetzbar (2024), besonders für Selbstständige. 3) Betriebliche Altersvorsorge: Arbeitgeber-Zuschuss 15%, Sozialversicherungsersparnis, Steuerfreiheit bis 3.624€/Jahr. 4) Kapitalerträge-Freibetrag: 1.000€ steuerfrei.

Wann sollte ich mit privater Altersvorsorge beginnen?

So früh wie möglich! Beispiel: Mit 25 Jahren 200€/Monat bei 6% Rendite = 400.000€ mit 67. Mit 45 Jahren müssen Sie 800€/Monat sparen für das gleiche Ergebnis. Der Zinseszins-Effekt ist gewaltig: Jedes Jahr Verzögerung kostet Sie Zehntausende Euro. Beginnen Sie mit kleinen Beträgen, erhöhen Sie später.

Welche Fehler sollte ich bei der Altersvorsorge vermeiden?

Häufigste Fehler: 1) Zu spät anfangen - kostet am meisten. 2) Hohe Kosten akzeptieren (über 1% p.a.). 3) Zu konservativ anlegen (nur Sparbuch/Festgeld). 4) Staatliche Förderung nicht nutzen. 5) Bei Marktkrisen verkaufen statt durchhalten. 6) Inflation nicht berücksichtigen. 7) Nur auf eine Säule setzen. 8) Nicht regelmäßig überprüfen und anpassen.

Was passiert mit meiner privaten Altersvorsorge bei Arbeitslosigkeit?

ETF-Depots und private Rentenversicherungen sind bei Arbeitslosigkeit geschützt - erst nach Aufbrauchen von Vermögen über 60.000€ (bei über 55-Jährigen höher) müssen sie verwertet werden. Riester und Rürup sind vollständig geschützt vor Hartz-IV-Anrechnung. Sie können Sparraten pausieren oder reduzieren. Betriebliche Altersvorsorge bleibt erhalten, auch bei Jobwechsel.

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