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Fibonacci-Folge-Rechner

Berechnen Sie die Fibonacci-Folge und einzelne Fibonacci-Zahlen mit unserem kostenlosen Online-Rechner. Entdecken Sie den Goldenen Schnitt und Fibonacci in der Natur.

Fibonacci-Folge-Rechner

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Zeigt die ersten N Zahlen der Fibonacci-Folge

Schnellübersicht

  • Zwei Modi: Sequenz oder einzelne Zahl
  • Goldener Schnitt: φ ≈ 1.618033988749895
  • Konvergenz-Analyse: F(n+1)/F(n) → φ
  • Große Zahlen: Bis F(1476) berechenbar
  • Naturbeispiele: Sonnenblumen, Muscheln

Die ersten 30 Fibonacci-Zahlen

Die Fibonacci-Folge beginnt mit 0 und 1, jede weitere Zahl ist die Summe der beiden vorherigen:

nF(n)BerechnungF(n+1)/F(n)
00Startwert-
11Startwert-
210 + 11.000
321 + 12.000
431 + 21.500
552 + 31.667
683 + 51.600
7135 + 81.625
8218 + 131.615
93413 + 211.619
105521 + 341.618
118934 + 551.618
1214455 + 891.618
1323389 + 1441.618
14377144 + 2331.618
15610233 + 3771.618
16987377 + 6101.618
171.597610 + 9871.618
182.584987 + 15971.618
194.1811597 + 25841.618
206.7652584 + 41811.618

Beobachtung: Ab F(10) stabilisiert sich das Verhältnis F(n+1)/F(n) bei etwa 1.618 - dem Goldenen Schnitt φ! Je größer n, desto genauer die Annäherung an φ = 1.618033988749895...

Fibonacci-Zahlen Schritt für Schritt berechnen

Es gibt verschiedene Methoden, um Fibonacci-Zahlen zu berechnen:

Methode 1: Rekursive Definition

F(0) = 0

F(1) = 1

F(n) = F(n-1) + F(n-2) für n ≥ 2

Dies ist die klassische Definition. Jede Fibonacci-Zahl ist die Summe der beiden vorhergehenden.

Beispiel: Berechnung von F(7)

1
F(7) = F(6) + F(5)
Wir brauchen F(6) und F(5)
2
F(6) = F(5) + F(4) = 5 + 3 = 8
F(5)=5, F(4)=3 (aus vorherigen Berechnungen)
3
F(5) = F(4) + F(3) = 3 + 2 = 5
F(4)=3, F(3)=2
4
F(7) = 8 + 5 = 13
Endergebnis

Methode 2: Iterative Berechnung

Für praktische Berechnungen ist die iterative Methode effizienter:

1. Starte mit a = 0, b = 1

2. Wiederhole n-mal:

- Berechne c = a + b

- Setze a = b, b = c

3. Ergebnis: b ist F(n)

Diese Methode ist viel schneller als Rekursion und benötigt nur O(n) Schritte statt O(2ⁿ).

Methode 3: Binet-Formel (Direkte Berechnung)

F(n) = (φⁿ - ψⁿ) / √5

wobei φ = (1 + √5) / 2 ≈ 1.618 und ψ = (1 - √5) / 2 ≈ -0.618

Die Binet-Formel erlaubt die direkte Berechnung ohne Iteration. Beispiel für F(10): φ¹⁰ ≈ 122.992, ψ¹⁰ ≈ 0.008, F(10) = (122.992 - 0.008) / 2.236 ≈ 55.

Fibonacci in der Natur

Die Fibonacci-Folge erscheint überraschend häufig in der Natur. Dies liegt daran, dass der Goldene Schnitt φ, zu dem die Fibonacci-Verhältnisse konvergieren, optimale Packungsdichten und Wachstumsmuster ermöglicht.

NaturphänomenFibonacci-ZahlenErklärung
Sonnenblumen34 & 55 Spiralen
(oder 55 & 89)
Die Samenkerne sind in zwei Spiralrichtungen angeordnet. Die Anzahl folgt aufeinanderfolgenden Fibonacci-Zahlen für optimale Packung.
Gänseblümchen21, 34, 55 BlütenblätterDie Anzahl der Blütenblätter entspricht oft Fibonacci-Zahlen.
Tannenzapfen8 & 13 Spiralen
(manchmal 5 & 8)
Schuppen sind in Spiralen angeordnet, deren Anzahl Fibonacci-Zahlen folgt.
Ananas8, 13, 21 SpiralenDie hexagonalen Schuppen bilden drei Spiralrichtungen mit Fibonacci-Anzahlen.
Nautilus-MuschelGoldene Spirale (φ)Das Spiralwachstum folgt dem Goldenen Schnitt, der aus Fibonacci-Verhältnissen entsteht.
Blütenblätter3 (Lilie), 5 (Butterblume)
8 (Rittersporn), 13 (Ringelblume)
21, 34 (Gänseblümchen)
Viele Blumen haben eine Fibonacci-Anzahl an Blütenblättern.
Baumverzweigungen1, 1, 2, 3, 5, 8...Die Anzahl der Äste pro Generation folgt oft der Fibonacci-Folge.
DNA-Helix21 Å Breite
34 Å pro Windung
Die Maße der DNA-Doppelhelix entsprechen aufeinanderfolgenden Fibonacci-Zahlen.
BienenvölkerVerhältnis ♀ zu ♂ ≈ φDas Geschlechterverhältnis in Bienenstöcken nähert sich dem Goldenen Schnitt an.

Warum Fibonacci in der Natur?

Optimale Packung: Der Goldene Winkel (≈137.5°, basiert auf φ) sorgt dafür, dass Blätter, Samen oder Schuppen maximal effizient angeordnet sind ohne sich zu überlappen.

Evolutionärer Vorteil: Pflanzen, die den Goldenen Schnitt nutzen, können mehr Sonnenlicht einfangen, Samen effizienter packen und Ressourcen optimal nutzen. Dies wurde über Millionen Jahre durch natürliche Selektion bevorzugt.

Der Goldene Schnitt (φ, Phi)

Der Goldene Schnitt ist eine mathematische Konstante, die seit der Antike als besonders ästhetisch und harmonisch gilt. Sein Wert beträgt:

φ = (1 + √5) / 2
≈ 1.618033988749895

Der Goldene Schnitt ist eine irrationale Zahl mit unendlich vielen, nicht-periodischen Nachkommastellen

Definition des Goldenen Schnitts

Eine Strecke wird im Goldenen Schnitt geteilt, wenn sich die größere Teilstrecke zur kleineren verhält wie die gesamte Strecke zur größeren Teilstrecke:

(a + b) / a = a / b = φ ≈ 1.618

Fibonacci und der Goldene Schnitt

Das Verhältnis aufeinanderfolgender Fibonacci-Zahlen konvergiert gegen φ:

Frühe Verhältnisse

  • F(2)/F(1) = 1/1 = 1.000000
  • F(3)/F(2) = 2/1 = 2.000000
  • F(4)/F(3) = 3/2 = 1.500000
  • F(5)/F(4) = 5/3 = 1.666667
  • F(6)/F(5) = 8/5 = 1.600000

Spätere Verhältnisse

  • F(10)/F(9) = 55/34 = 1.617647
  • F(15)/F(14) = 610/377 = 1.618037
  • F(20)/F(19) = 6765/4181 = 1.618034
  • F(30)/F(29) = ... = 1.618033989
  • Grenzwert = φ = 1.618033988...

Der Goldene Schnitt in Kunst und Architektur

Parthenon (Athen, 447-432 v. Chr.): Die Fassade des griechischen Tempels zeigt Proportionen, die dem Goldenen Schnitt entsprechen - Höhe zu Breite ≈ 1:φ.

Pyramiden von Gizeh: Das Verhältnis von Seite zu Höhe der Großen Pyramide entspricht näherungsweise φ.

Leonardo da Vincis "Vitruvianischer Mensch": Die idealen Körperproportionen basieren auf dem Goldenen Schnitt.

Mona Lisa: Das Gesicht der Mona Lisa kann in ein Goldenes Rechteck eingeschrieben werden.

Moderne Architektur: Le Corbusier entwickelte das "Modulor"-System basierend auf dem Goldenen Schnitt für harmonische Gebäudeproportionen.

Mathematische Eigenschaften der Fibonacci-Folge

Summenformel

F(0) + F(1) + ... + F(n) = F(n+2) - 1

Die Summe der ersten n+1 Fibonacci-Zahlen ist immer F(n+2) - 1. Beispiel: 0+1+1+2+3+5+8 = 20 = F(8) - 1 = 21 - 1.

Cassini-Identität

F(n-1) × F(n+1) - F(n)² = (-1)ⁿ

Eine elegante Beziehung zwischen drei aufeinanderfolgenden Fibonacci-Zahlen. Beispiel: F(4)×F(6) - F(5)² = 3×8 - 25 = 24 - 25 = -1 = (-1)⁵.

Summe der Quadrate

F(0)² + F(1)² + ... + F(n)² = F(n) × F(n+1)

Die Summe der Quadrate ist gleich dem Produkt der letzten zwei Fibonacci-Zahlen. Beispiel: 0²+1²+1²+2²+3²+5² = 0+1+1+4+9+25 = 40 = 5×8.

ggT-Eigenschaft

ggT(F(m), F(n)) = F(ggT(m, n))

Der größte gemeinsame Teiler zweier Fibonacci-Zahlen ist selbst eine Fibonacci-Zahl. Beispiel: ggT(F(6), F(9)) = ggT(8, 34) = 2 = F(3) = F(ggT(6,9)).

Zeckendorf-Theorem

Jede positive Zahl lässt sich eindeutig als Summe nicht aufeinanderfolgender Fibonacci-Zahlen darstellen.

Beispiel: 100 = 89 + 8 + 3 = F(11) + F(6) + F(4).

Binet-Formel

F(n) = (φⁿ - ψⁿ) / √5

Direkte Berechnung ohne Rekursion, wobei φ = (1+√5)/2 und ψ = (1-√5)/2. Für große n gilt näherungsweise F(n) ≈ φⁿ / √5.

Wachstumsrate

Die Fibonacci-Folge wächst exponentiell mit Basis φ. Jede Fibonacci-Zahl ist etwa 1.618-mal so groß wie die vorherige. F(n) hat ungefähr n × 0.2089 Dezimalstellen. Beispiele: F(100) hat 21 Stellen, F(1000) hat 209 Stellen, F(10000) hat 2090 Stellen!

Anwendungen der Fibonacci-Folge

Informatik & Algorithmen

  • Fibonacci-Heap: Datenstruktur für Priority Queues mit amortisiert O(1) decrease-key Operation. Verwendet in Dijkstras Algorithmus für kürzeste Wege.
  • Fibonacci-Suche: Suchalgorithmus ähnlich der binären Suche, nutzt Fibonacci-Zahlen zur Intervall-Teilung.
  • Dynamische Programmierung: Klassisches Lehr-Beispiel für Memoization und Bottom-Up-Optimierung in der Algorithmen-Ausbildung.
  • Pseudozufallszahlen: Fibonacci-Generatoren für Random Number Generation.

Finanzmärkte & Trading

  • Fibonacci-Retracements: Technische Analyse-Werkzeuge bei 23.6%, 38.2%, 50%, 61.8%, 78.6% zur Identifikation von Unterstützungs- und Widerstandszonen.
  • Fibonacci-Extensions: Projektion zukünftiger Kursziele bei 127.2%, 161.8%, 261.8%.
  • Fibonacci-Zeitzyklen: Vorhersage von Zeitpunkten für Trendwechsel basierend auf Fibonacci-Intervallen (5, 8, 13, 21 Tage/Wochen).
  • Elliott-Wellen-Theorie: Marktzyklen folgen oft 5-3-Wellen-Mustern (Fibonacci-Zahlen).

Kunst & Design

  • Fotografie: Komposition nach der Goldenen Spirale oder Drittel-Regel (basiert auf φ).
  • Grafik-Design: Proportionen von Logos, Layouts und Typografie mit Goldenen Rechtecken.
  • Musik: Formale Strukturen in klassischer Musik (z.B. Mozart, Beethoven) zeigen Fibonacci-Proportionen in Taktanzahlen.
  • Architektur: Le Corbusiers Modulor-System, Proportionen von Gebäuden und Räumen.

Biologie & Natur

  • Phyllotaxis: Blattstellung an Stängeln folgt dem Goldenen Winkel (≈137.5°) für optimale Lichtausnutzung.
  • Samenverteilung: Sonnenblumen, Tannenzapfen nutzen Fibonacci-Spiralen für maximale Packungsdichte.
  • Populationsdynamik: Modellierung von Wachstum unter idealisierten Bedingungen (z.B. Fibonaccis Kaninchen-Problem).
  • DNA-Struktur: Abmessungen der Doppelhelix (21 Å × 34 Å) sind Fibonacci-Zahlen.

Geschichte der Fibonacci-Folge

Leonardo Fibonacci (ca. 1170-1240)

Leonardo Pisano, bekannt als Fibonacci ("Sohn des Bonaccio"), war ein italienischer Mathematiker aus Pisa. Er gilt als einer der bedeutendsten Mathematiker des Mittelalters und brachte das hinduistisch-arabische Zahlensystem nach Europa.

Liber Abaci (1202): In seinem Hauptwerk "Liber Abaci" (Buch der Rechenkunst) stellte Fibonacci das Kaninchen-Problem vor, das zur nach ihm benannten Zahlenfolge führte. Interessanterweise kannte er die Folge aus indischen Mathematik-Texten, wo sie bereits im 6. Jahrhundert beschrieben wurde.

Das Kaninchen-Problem: "Wie viele Kaninchenpaare entstehen aus einem Paar in einem Jahr, wenn jedes Paar jeden Monat ein neues Paar zeugt, das ab dem zweiten Monat fortpflanzungsfähig ist?"

Indische Mathematik (vor 1000 n. Chr.)

Die Fibonacci-Folge war bereits in der indischen Mathematik bekannt, lange vor Fibonacci:

  • Pingala (ca. 200 v. Chr.): Beschrieb die Folge im Zusammenhang mit Sanskrit-Prosodie und metrischen Mustern in der Poesie.
  • Virahanka (6. Jahrhundert): Verwendete die Folge zur Analyse von Rhythmen in der Musik.
  • Hemachandra (ca. 1150): Beschrieb die Folge unabhängig von Fibonacci, ebenfalls im Zusammenhang mit metrischen Mustern.

Der Goldene Schnitt in der Antike

Der Goldene Schnitt, eng verbunden mit der Fibonacci-Folge, war bereits den alten Griechen bekannt:

  • Euklid (ca. 300 v. Chr.): Beschrieb den Goldenen Schnitt als "Teilung im äußeren und mittleren Verhältnis" in seinen "Elementen".
  • Phidias (ca. 490-430 v. Chr.): Der griechische Bildhauer soll den Goldenen Schnitt beim Parthenon verwendet haben. Daher wird φ (Phi) nach ihm benannt.
  • Pythagoras (ca. 570-495 v. Chr.): Das Pentagramm, Symbol der Pythagoreer, enthält mehrfach den Goldenen Schnitt.

Moderne Mathematik (17.-21. Jahrhundert)

1611 - Johannes Kepler: Erkannte, dass das Verhältnis aufeinanderfolgender Fibonacci-Zahlen gegen den Goldenen Schnitt konvergiert.

1843 - Jacques Philippe Marie Binet: Entwickelte die Binet-Formel für die direkte Berechnung von Fibonacci-Zahlen: F(n) = (φⁿ - ψⁿ) / √5.

1877 - Édouard Lucas: Benannte die Folge nach Fibonacci und führte den Namen ein. Studierte verwandte Folgen wie die Lucas-Zahlen.

1963 - Verner Hoggatt: Gründete die "Fibonacci Quarterly", eine wissenschaftliche Zeitschrift, die sich ausschließlich Fibonacci-Zahlen widmet.

Heute: Die Fibonacci-Folge ist fundamental in Zahlentheorie, Kombinatorik, Informatik und erscheint in unerwarteten Bereichen wie Quantenmechanik und Börsenanalyse.

Fibonacci-Folge im deutschen Schulunterricht

Die Fibonacci-Folge wird in Deutschland auf verschiedenen Klassenstufen behandelt, von der Grundschule bis zum Abitur:

Klasse 5-6: Grundlagen

  • Einführung in Zahlenfolgen und Muster
  • Fibonacci-Folge als Beispiel für rekursive Folgen
  • Berechnung der ersten 10-20 Fibonacci-Zahlen
  • Fibonacci in der Natur (Sonnenblumen, Kaninchen-Problem)
  • Spielerisches Entdecken von Mustern

Klasse 7-9: Vertiefung

  • Rekursive vs. explizite Definitionen
  • Einführung in den Goldenen Schnitt
  • Verhältnisse aufeinanderfolgender Fibonacci-Zahlen
  • Konvergenz gegen φ (grafisch und numerisch)
  • Fibonacci-Spiralen und geometrische Konstruktionen
  • Anwendungen in Kunst und Architektur

Klasse 10-12: Mathematische Tiefe

  • Binet-Formel und ihre Herleitung
  • Grenzwertbetrachtungen und Analysis
  • Vollständige Induktion für Fibonacci-Identitäten
  • Cassini-Identität und andere Summenformeln
  • Zusammenhang mit Matrizen und Eigenwerten
  • Anwendungen in der Informatik (Algorithmen-Komplexität)

Abitur & Leistungskurs

  • Fibonacci in der Zahlentheorie (ggT-Eigenschaften)
  • Dynamische Programmierung und Rekursion
  • Komplexitätsanalyse von Fibonacci-Algorithmen
  • Fibonacci-Retracements in der Stochastik
  • Beweise mit vollständiger Induktion
  • Forschungsprojekte zu Fibonacci-Anwendungen

Prüfungsrelevanz in Deutschland:

  • Realschulabschluss: Grundlegende Fibonacci-Berechnungen, Zahlenfolgen, Goldener Schnitt
  • Abitur (Grundkurs): Rekursive Folgen, Grenzwerte, Konvergenz, Anwendungen
  • Abitur (Leistungskurs): Binet-Formel, vollständige Induktion, Komplexitätstheorie
  • Wettbewerbe: Mathematik-Olympiade, Bundeswettbewerb Mathematik (häufiges Thema)

Häufig gestellte Fragen zum Fibonacci-Folge-Rechner

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