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Dach-Rechner - Dachfläche, Material & Kosten berechnen

Berechnen Sie kostenlos Dachfläche, Dachneigung, Materialbedarf und Kosten für Ihre Dachsanierung. Für alle Dachformen: Satteldach, Walmdach, Pultdach und Flachdach.

Dach-Rechner

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Länge entlang des Firstes
Breite von Traufe zu Traufe
Typisch: 30-45° (Satteldach)
Höhe von Traufe bis First

ℹ️ Wichtige Informationen

  • Dachneigung: 30-45° ideal für Schneelast & Regenwasserableitung
  • Tonziegel: Langlebig (50+ Jahre), schwer, traditionell
  • Betonziegel: Preiswert, gute Haltbarkeit (40+ Jahre)
  • Schiefer: Sehr langlebig (80+ Jahre), edel, teuer
  • Metalleindeckung: Leicht, schnelle Montage, modern
  • Dämmung: KfW-Förderung möglich, spart Heizkosten
  • Statik: Bei Sanierungen Dachtragwerk prüfen lassen

Dachfläche berechnen - So geht's richtig

Die korrekte Berechnung der Dachfläche ist der erste Schritt jeder Dachsanierung oder Neueindeckung. Viele Hausbesitzer unterschätzen die tatsächliche Dachfläche, da sie vergessen, dass dieDachneigung die Fläche erheblich vergrößert. Ein Dach mit 10 × 8 Meter Grundfläche und 35° Neigung hat nicht 80 m² Dachfläche, sondern etwa 98 m² pro Seite – also fast 200 m² Gesamtfläche bei einem Satteldach!

Wie unterscheiden sich die Dachformen?

Die Dachform bestimmt maßgeblich die Komplexität der Berechnung und die Kosten:

  • Satteldach: Die klassische und häufigste Dachform in Deutschland. Zwei gegenüberliegende Dachflächen treffen sich am First. Berechnung relativ einfach, gute Raumausnutzung unter dem Dach, günstige Konstruktion. Typische Neigung: 38-45°.
  • Walmdach: Alle vier Gebäudeseiten sind geneigt – statt Giebelwänden gibt es geneigte Walm-Flächen. Elegante Optik, sehr wetterbeständig, aber etwa 15-20% mehr Dachfläche als Satteldach. Komplexere Konstruktion, höhere Kosten. Reduziert die nutzbare Dachbodenfläche.
  • Pultdach: Nur eine einzige geneigte Dachfläche, sehr modern und minimalistisch. Einfachste Berechnung, günstig, ideal für Solaranlagen (volle Südausrichtung möglich). Typisch bei Anbauten, Garagen und modernen Passivhäusern. Neigung meist 5-20°.
  • Flachdach: Neigung unter 10°, meist 1-5° für Wasserablauf. Keine Dachziegel, sondern Abdichtungsbahnen (Bitumen, EPDM, PVC). Gut nutzbar als Dachterrasse oder Gründach. Benötigt zuverlässige Entwässerung und regelmäßige Wartung.

Dachneigung richtig messen und umrechnen

Die Dachneigung wird in Deutschland üblicherweise in Grad (°) angegeben, im Baugewerbe manchmal auch in Prozent (%) oder als Verhältnis. Die Umrechnung:

  • Grad zu Prozent: Prozent = tan(Grad) × 100. Beispiel: 35° = tan(35°) × 100 ≈ 70%
  • Prozent zu Grad: Grad = arctan(Prozent/100). Beispiel: 70% = arctan(0,7) ≈ 35°
  • Aus Firsthöhe: Wenn Sie die Höhe vom Dachboden bis zum First kennen und die halbe Hausbreite, gilt: Neigung = arctan(Höhe / halbe Breite). Bei 2,8 m Höhe und 4 m halber Breite: arctan(2,8/4) = 35°

Typische Dachneigungen: Klassische Satteldächer haben 38-45° (optimal für Schneelast), moderne Häuser oft 22-35°, Pultdächer 5-20°. Die Mindestneigung für Dachziegel beträgt 22°, darunter sind spezielle Maßnahmen (Unterdächer, Klammern) nötig.

Materialbedarf für die Dacheindeckung

Wie viele Dachziegel brauche ich?

Der Ziegelbedarf pro m² hängt vom gewählten Ziegelmodell ab. Jeder Hersteller gibt die sogenannte Deckbreite und Lattung (Abstand der Dachlatten) an:

  • Großformat-Dachziegel (z.B. Frankfurter Pfanne): ca. 10 Stück/m², schnelle Verlegung, moderne Optik
  • Klassische Tonziegel (Biber, Mönch-Nonne): ca. 13-16 Stück/m², traditionelle Optik, aufwendigere Verlegung
  • Betonziegel: meist 10-11 Stück/m², je nach Modell. Günstiger als Ton, gute Haltbarkeit
  • Schieferplatten: 15-18 Stück/m², je nach Deckart (deutsche/französische Deckung). Sehr edel und langlebig
  • Metalleindeckung: Bahnenware, berechnet in m² statt Stück. Leicht, schnell verlegt

Wichtig: Rechnen Sie immer 10-15% Verschnitt ein! Bei komplizierten Dachformen mit vielen Kehlen, Gauben oder Erkern können es sogar 20% sein. Auch für Bruch beim Transport und spätere Reparaturen sollten Sie Reserve einkalkulieren.

Weitere Materialien für die Dacheindeckung

  • Dachlatten: Meist 24 × 48 mm oder 30 × 50 mm. Benötigt werden ca. 3 laufende Meter pro m² Dachfläche (bei 40 cm Lattenabstand). Material: imprägniertes Nadelholz.
  • Konterlattung: Bei geneigten Dächern über der Unterspannbahn, gleiche Dimension wie Dachlattung. Sorgt für Hinterlüftung.
  • Unterspannbahn: Schützt vor Feuchtigkeit und Flugschnee. Benötigt werden ca. 115% der Dachfläche (15% Überlappung an den Bahnen). Kosten: 1-3 €/m² für einfache Bahnen, 3-8 €/m² für hochwertige diffusionsoffene Bahnen.
  • Dämmung: Aufsparrendämmung 12-16 cm Dicke, Zwischensparrendämmung 14-18 cm. Materialien: Mineralwolle, Holzfaser, Polyurethan (PUR), Polystyrol (EPS). Kosten stark materialabhängig: 15-60 €/m².
  • Firstziegel: Für den oberen Dachabschluss, ca. 3 Stück pro laufenden Meter First. Bei 10 m Firstlänge also 30 Stück.
  • Gratziegel: Wie Firstziegel, aber für die Schrägen beim Walmdach (Grate). Berechnung abhängig von Dachform.

Kosten für Dachsanierung und Neueindeckung

Was kostet eine neue Dacheindeckung?

Die Kosten pro m² variieren stark nach Material und Region. Hier eine Übersicht derGesamtkosten (Material + Verlegung) pro m² Dachfläche:

MaterialMaterial/m²Verlegung/m²Gesamt/m²Haltbarkeit
Betonziegel20-25 €35-50 €55-75 €40-60 Jahre
Tonziegel30-45 €40-55 €70-100 €50-80 Jahre
Schiefer70-90 €60-80 €130-170 €80-100 Jahre
Metalleindeckung35-55 €30-45 €65-100 €30-50 Jahre
Bitumenschindeln8-15 €20-30 €28-45 €20-30 Jahre

Zusätzliche Kostenposten

  • Gerüst: 8-12 €/m² Grundfläche (nicht Dachfläche!). Bei einem 10 × 8 m Haus (80 m² Grundfläche) also 640-960 €. Steht meist 4-8 Wochen.
  • Entsorgung alte Eindeckung: 10-25 €/m² Dachfläche, abhängig von Material und Region. Asbesthaltige alte Platten sind teurer (Sondermüll).
  • Dämmung: 30-60 €/m² für Material und Einbau (Aufsparrendämmung). Pflicht bei Komplettsanierung, aber förderfähig (KfW, BAFA).
  • Dachfenster: 500-800 € für einfache Klapp-/Schwingfenster, 1.000-2.500 € für große Panoramafenster oder Gauben. Einbau: 200-400 € pro Fenster.
  • Dachdämmung: Falls noch nicht vorhanden oder nicht mehr zeitgemäß. Zwischensparrendämmung 20-40 €/m², Aufsparrendämmung 50-80 €/m².

Gesamtkosten-Beispiel: Einfamilienhaus

Beispielhaus: 10 × 8 m Grundfläche, Satteldach mit 35° Neigung, Dachfläche ca. 195 m²

  • Betonziegel-Eindeckung: 195 m² × 65 € = 12.675 €
  • Unterspannbahn + Lattung: 195 m² × 8 € = 1.560 €
  • Dämmung (Aufsparrendämmung): 80 m² × 55 € = 4.400 €
  • Gerüst: 80 m² × 10 € = 800 €
  • Entsorgung alte Ziegel: 195 m² × 15 € = 2.925 €
  • 2 Dachfenster: 2 × 1.000 € = 2.000 €
  • Gesamtsumme: ca. 24.360 €

Mit Tonziegeln statt Betonziegel würde der Preis auf ca. 30.000-35.000 € steigen. Diese Kosten sind Richtwerte – regionale Unterschiede können erheblich sein (Süddeutschland oft 10-20% teurer als Norddeutschland).

Dachdämmung - Pflicht und Förderung

Wann ist eine Dachdämmung Pflicht?

Laut Gebäudeenergiegesetz (GEG) besteht eine Nachrüstpflicht für die Dachdämmung, wenn:

  • Sie ein Haus nach 2002 gekauft haben und das oberste Geschoss beheizt ist, die Dämmung aber nicht dem Mindestwärmeschutz entspricht (meist vor 1984 gebaute Häuser).
  • Sie mehr als 10% der Dachfläche sanieren (z.B. Neueindeckung). Dann muss das gesamte Dach auf den aktuellen Standard gebracht werden.
  • Sie den Dachboden nachträglich ausbauen und beheizen wollen.

Ausnahmen: Denkmalgeschützte Gebäude, Ein-/Zweifamilienhäuser, die Sie bereits vor 2002 selbst bewohnt haben (Bestandsschutz), technisch/wirtschaftlich unverhältnismäßiger Aufwand.

Welche Dämmvarianten gibt es?

  • Aufsparrendämmung: Dämmung außen auf den Sparren, dann Lattung und Eindeckung. Beste Lösung (keine Wärmebrücken, Platzgewinn innen), aber nur bei Neueindeckung möglich. Dicke: 12-16 cm. Kosten: 50-80 €/m².
  • Zwischensparrendämmung: Dämmung zwischen den Sparren, von innen eingebaut. Günstiger, aber Sparren bilden Wärmebrücken. Oft kombiniert mit Untersparrendämmung. Dicke: 14-18 cm. Kosten: 20-40 €/m².
  • Untersparrendämmung: Zusätzliche Dämmschicht unter den Sparren (innen). Reduziert Raumhöhe um 5-8 cm. Meist als Ergänzung zur Zwischensparrendämmung. Dicke: 4-6 cm. Kosten: 15-25 €/m².

Förderung für Dachdämmung

Eine energetische Dachsanierung ist förderfähig:

  • BAFA-Zuschuss: 15% der Kosten (20% bei individuellem Sanierungsfahrplan). Maximal 60.000 € förderfähige Kosten pro Wohneinheit = bis zu 12.000 € Zuschuss.
  • KfW-Kredit 261: Bis zu 150.000 € zinsgünstiger Kredit + Tilgungszuschuss (5-45% je nach erreichtem Effizienzhaus-Standard).
  • Steuerbonus: Alternativ 20% der Kosten über 3 Jahre von der Steuer absetzen (max. 40.000 € = 8.000 € Steuerersparnis). Gilt nur für selbstgenutzte Immobilien, älter als 10 Jahre.

Voraussetzung: U-Wert der Dämmung max. 0,14 W/(m²K), Fachunternehmen, Energieberater (bei KfW). Antrag VOR Beginn der Maßnahme stellen!

Häufig gestellte Fragen zum Dach-Rechner

Häufig gestellte Fragen zum Dach-Rechner

Die wichtigsten Antworten zu unserem kostenlosen Online-Rechner

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Fazit: Dachsanierung richtig planen

Eine Dachsanierung ist eine erhebliche Investition – bei einem durchschnittlichen Einfamilienhaus müssen Sie mit 20.000-50.000 € rechnen. Umso wichtiger ist die präzise Kalkulation von Dachfläche, Materialbedarf und Kosten. Unser Dach-Rechner hilft Ihnen dabei, realistische Budgets aufzustellen und verschiedene Materialien zu vergleichen.

Wichtige Tipps für Ihre Dachsanierung:

  • Holen Sie mindestens 3 Angebote von Dachdeckerfirmen ein – Preise können um 30-50% variieren!
  • Prüfen Sie Fördermöglichkeiten (BAFA, KfW, Steuerbonus) – kann 15-30% der Kosten sparen.
  • Kombinieren Sie die Dachsanierung mit Dämmung und evtl. Solaranlage – das Gerüst steht ohnehin.
  • Planen Sie 10-15% Reserve ein für unvorhergesehene Schäden am Dachstuhl oder zusätzliche Arbeiten.
  • Prüfen Sie Bebauungsplan und Denkmalschutz – manchmal sind bestimmte Materialien oder Farben vorgeschrieben.
  • Beste Jahreszeit: April-Oktober (trocken, warm). Im Winter oft Aufpreis oder Verzögerungen durch Wetter.

Mit einer gut gedämmten, fachgerecht ausgeführten Dacheindeckung sind Sie für die nächsten40-80 Jahre sorgenfrei – und sparen Jahr für Jahr Heizkosten. Eine Investition, die sich langfristig lohnt!